Langenberg. Alte Bewegbild-Schätzchen in neuem Gewand: Achim Peter aus Langenberg hat sich auf die Digitalisierung von alten Medien spezialisiert.
Werbeagenturen gibt es viele, manch eine hat sich zusätzlich spezialisiert, so wie die Wecom Werbeagentur mit filmrolle.tv. Dahinter steckt Achim Peter, der 2002 mit der Digitalisierung von alten Schmalfilmen begann.
„Anfang der 2000er gab es kaum Agenturen, die diese Dienstleistung anboten“, erinnert er sich. Er selbst filmte einst mit einer Super 8-Kamera und tüftelte sich in die Digitalisierung ein.
Projektor einfach umgebaut
„Ein Kernproblem war, dass es keine Geräte für die Digitalisierung gab“, sagt er, „zumindest nicht im Profibereich“. Kurzerhand baute er einen Projektor um, elektronisch wie mechanisch. „Klingt kompliziert, ist es auch“, merkt Peter an.
Die Schmalfilme wie Normal oder Super 8 sowie die 16 Millimeter-Filme geben 18 bis 24 Bilder pro Sekunde wieder, digitaler Standard sind 25 Bilder pro Sekunde. Seine Projektoren laufen, dank seiner Anpassungen, synchron. 70 Jahre alte Filme können auf bis zu 4K digitalisiert werden.
Glühbirne durch LED-Lampe ersetzt
Wer erinnert sich nicht an die heiße Projektor-Lampe, in deren Licht die Staubkörner während der Vorführung tanzten. Diese veraltete Version löste Achim Peter durch LED-Technik; weniger wegen der Hitze, sondern der gleichmäßigeren Ausleuchtung. Die kleine starke Glühbirne spendete in der Mitte mehr Licht und wurde außen schwächer; ein Qualitätsmanko für seine hohen Ansprüche.
Anfang der 1970er Jahre zog der Tonfilm die Hobby-Regisseure in ihren Bann. Neben dem Magnetton gab es auch Lichttonfilme, die wiederum besonders ausgerüstete Projektoren erforderten. Kein Problem für den Tüftler, auch die Stimmen und Musik des letzten Jahrhunderts digital und synchron in das neue Jahrtausend zu transportieren.
Waschstraße für Filme konzipiert
Das reichte dem agilen Unternehmer jedoch nicht. Er wollte mehr, mehr Qualität. Im Laufe der Jahrzehnte oxidieren viele dieser Filme. Weiße Wölkchen flackern über die Bilder. Achim Peter nennt sie Eiskristalle und den Film mit Schimmel überzogen.
Nach seinen Vorgaben ließ er sich eine Art Waschstraße inklusive Trocknung für die Filme bauen. Ein Vorher-Nachher-Vergleich überzeugt jeden von der Qualitätsverbesserung. Ein Beispiel dazu findet sich auf der Homepage (siehe Kasten).
Ausgezeichnete Arbeit
Es nimmt daher nicht Wunder, dass der Experte den 1. Platz in der Digitalisierungsqualität dieser alten Bewegtbilder erreicht hat. Deutschlandweit schrieb das einst legendäre Magazin „Schmalfilm“ diesen Preis aus. Die Urkunde aus 2010 steht in seinem Flur.
Digitalisierungs-Fachmann Peter erinnert sich an die 2000er Jahre, als täglich fünf bis zehn Pakete mit Filmen aus ganz Deutschland bei ihm eintrafen. Darunter fast alle 8- und 16-Millimeter-Filme, die auf der WDR-Plattform „Digit“ hochgeladen wurden.
Trotz Ruhestand weiter aktiv
Auch viele private Feiern oder Urlaubsaufnahmen waren dabei, in jedem Fall Erinnerungen an die Vergangenheit. „Früher haben wir die digitalisierte Kopie auf DVD gebrannt, heute landet die Datei auf einem Stick“, erklärt er.
Diese Massen erreichen ihn heute nicht mehr. Mittlerweile ist Achim Peter auch seit drei Jahren im Ruhestand. Das hält ihn nicht davon ab, weiterhin in seiner Agentur aktiv zu sein, insbesondere mit filmrolle.tv.
Dias schnell digitalisieren
Bis heute digitalisiert er nicht nur die Schmal- oder 16-Millimeterfilme, sondern deren technischen Nachfolger: VHS, HI 8 oder Mini DV im Full HD-Format. Dazu kommen Dias, die er nicht mühsam einzeln scannt, und pro Bild Minuten benötigt.
„Wir haben dazu ein System entwickelt, dass wir ein 36er Magazin in fünf Minuten digitalisieren können.“ Achim Peter lächelt. Darin spiegelt sich Stolz für Qualität und Schnelligkeit wider.
Sein Arbeitsplatz ist voller Bildschirme, seitlich lugt eine Kamera dazwischen hervor oder nur ein Objektiv. Technisches Gerät, das ein Augenpaar kaum begreift. Dem einen wird schwindelig und ein großes Fragezeichen poppt im Kopf auf.
Rentner Peter hingegen zeigt routiniert und mühelos die Schritte, klickt sich durch das Gewirr von Dateien und erklärt physikalisch, chemisch oder digital den Vorgang. Und dann kommt der alte Film: „Zurück in die Vergangenheit.“
Kontakt zu filmrolle.tv
Auf www.filmrolle.tv finden sich weitere Informationen zur Digitalisierung von alten Filmen, Tonträgern oder Bildern sowie ein knapp drei Minuten langer Beitrag über filmrolle.tv im ARD/ZDF Morgenmagazin „Moma“ aus dem Jahr 2017.Eine Übersicht der Preise ist dort ebenfalls hinterlegt. Kontakt ist per Email info@wecom.net oder per Telefon – 02052 962026 – möglich.