Lippstadt.. Ein Lippstädter Krankenhaus ist Opfer einer Hacker-Attacke. Die gesamte EDV-Infrastruktur sei befallen, man sei nur telefonisch erreichbar.

Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Auch einen Tag nach der Attacke kann die Klinik keine neuen Patienten aufnehmen. Alle planbaren Operationen sind abgesagt. Das sagte eine Krankenhaussprecherin am Mittwoch.

Die Krankenhausleitung hatte den Aufnahmestopp unmittelbar nach der Attacke am Dienstag verhängt. Der Angriff mit externer Schadsoftware habe die gesamte EDV des Hauses einschließlich der Programme für die Patientendokumentation zum Erliegen gebracht.

Notfallpatienten kommen nach Erstversorgung in andere Kliniken

Notfallpatienten würden erstversorgt und dann weiterverlegt, teilte das Krankenhaus mit. Das Krankenhaus habe Anzeige erstattet und arbeite mit einem spezialisierten externen Dienstleister mit Hochdruck an einer Lösung, hieß es.

Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt ist mit 328 Betten und knapp 17.000 stationären Patienten im Jahr eines der größten Akutkrankenhäuser im Kreis Soest. Es beschäftigt fast 800 Menschen.

Bundesamt: "Neue Qualität" der Bedrohung

Im Oktober 2020 hatte das Bundesamt für IT-Sicherheit for der Bedrohung durch Cyberkriminelle gerade im Gesundheitssektor gewarnt. Die Bedrohung durch Daten-Leaks mit der Offenlegung von Patientendatensätzen im Internet habe eine „neue Qualität“ erreicht, hieß es.

Im September 2020 hatten vermutlich in Russland sitzende Hacker das Uniklinikum Düsseldorf so gut wie lahm gelegt (Textlink). 30 Server der Uniklinik seien verschlüsselt worden, hieß es Ende September in einem Bericht an den Landtag NRW. Dabei sei das betreffende Schadprogramm wohl bereits Monate vorher in das System eingeschleust worden, hieß es. Auch das Klinikum Arnsberg war schon Opfer eines Cyberangriffs, ebenso das Lukaskrankenhaus in Neuss. (mit dpa)