Kreis Mettmann/Düsseldorf. Der Lockdown hat im Dezember noch nicht zum Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Mettmann geführt. Kurzarbeit zeigt weiter Wirkung.
„Der Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann geht stabil in das neue Jahr 2021. Der durch den zunächst weichen Lockdown erwartete Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Dezember noch ausgeblieben. Die Kurzarbeit ist weiterhin der Rettungsanker der Unternehmen und verhindert eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel", berichtet Karl Tymister. Aktuell seien im Neanderland insgesamt 35 Arbeitslose weniger registriert als im November. "Mögliche Auswirkungen des harten Lockdowns seit dem 16. Dezember geben die Zahlen allerdings noch nicht wieder. Im Januar erwarten wir einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, rundet der Chef der Agentur für Arbeit Mettmann seine Schilderung der Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt ab. Möchten Sie in Velbert immer auf dem Laufenden sein?. Dann abonnieren Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter.
Kreis-Quote verharrt bei 6,8 Prozent
Hier ein Überblick über die wichtigsten Zahlen nebst Vergleichen und zentralen Aspekten: Im Dezember waren kreisweit 17.655 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet: Das sind gegenüber dem November, wie eingangs kurz erwähnt, zwar 35 weniger, andererseits sind es im Jahresvergleich 3188 Menschen bzw. 22 Prozent mehr als im Dezember 2019. Die Arbeitslosenquote bleibt wie im November auf 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,5 Prozent.
Arbeitslosigkeit ist 2020 deutlich gestiegen
Schaut man auf das gesamte zurückliegende Jahr, so sind die Corona-Pandemie und die auf ein Rekordhoch geschnellte Kurzarbeit ganz klar die beiden prägnanten Aspekte. Die Arbeitslosigkeit ist in 2020 aufgrund der Corona-Krise deutlich gestiegen, immerhin blieb sie aber unter dem Niveau der Finanzkrise anno 2009. Kreisweit waren im letzten Jahr im Schnitt 17.239 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind nach Agentur-Angaben 2545 Betroffene oder 17,3 Prozent mehr als in 2019. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote legte auf 6,6
Prozent zu. Ein Jahr zuvor waren es noch 5,6 und im Jahr der Finanzkrise 7,5 Prozent.
194.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse
Zur Beschäftigungsentwicklung gibt es in diesen Tagen keinen wirklich aktuellen Stand, da die Beschäftigtendaten immer erst mit zeitlicher Verzögerung veröffentlicht werden. Die zurzeit verfügbaren Daten beziehen sich auf den Juni 2020. Zu diesem Zeitpunkt waren im Kreis Mettmann 194.078 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das ist ein Plus von 722 gegenüber dem Vorjahresstand. Allerdings lag die Beschäftigung damit unter dem Höchstwert von März.
Kurzarbeit verhindert drastischeren Einbruch
„Nach einer stabilen Entwicklung der Beschäftigung bis März 2020 mit stets neuen Rekordwerten zeigt sich im Juni ein leichter Rückgang der Beschäftigung aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die hohe Nutzung der Kurzarbeit hat einen deutlicheren Einbruch der Beschäftigung verhindert“, kommentiert das Agentur-Chef Tymister, demzufolge viele Arbeitgeber das Instrument der Kurzarbeit als Brücke nutzen, um ans andere Ufer zu gelangen, und derweil ihre Leute zu halten.
Fachkräftemangel wird wieder das Thema
Die Kurzarbeit werde auch in diesem Jahr zunächst noch der wichtigste Rettungsanker der Unternehmen sein, prophezeite er kürzlich beim Jahresrückblick, um ihre Beschäftigten über die Krise zu bringen und dann sofort durchstarten zu können. Absehbar sei, dass nach Überwinden der Corona-Pandemie der Fachkräftemangel sehr bald
wieder das dominierende Thema auf dem Arbeitsmarkt sein werde.
5021 arbeitslose Menschen in Niederberg
Im Bereich der Geschäftsstelle Velbert der Agentur für Arbeit Mettmann sind dem aktuellen Monatsbericht über die jüngste Entwicklung in den drei zugehörigen Städten Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath zufolge derzeit insgesamt 5021 Menschen arbeitslos - das sind 35 weniger als noch im November, allerdings mit einem Zuwachs um 1022 auch deutlich mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt im Dezember auf 7,2 Prozent.