Velbert. Die Stadtwerke Velbert starten den Glasfaser-Ausbau in vier neuen Wohngebieten. Ende Februar 2022 will man durch sein.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass der Begriff Digitalisierung bei vielen Menschen allenfalls ein desinteressiertes Gähnen ausgelöst hat. Aber spätestens seit den Corona-verursachten Ausnahmebedingungen mit Homeoffice, Homeschooling und Video-Konferenzen noch und nöcher ist klar geworden, welchen Stellenwert die Digitalisierung im täglichen Leben eingenommen hat. Stabile, sichere Datenleitungen seien so wichtig wie Strom, meint Stefan Freitag. Und eben nicht bloß „nice to have“ – also einfach ganz nett sie zu haben –, so der Stadtwerke-Geschäftsführer, sondern echte Daseinsvorsorge: „Und das ist unsere DNA.“ Die Stadtwerke Velbert knüpfen jetzt weiter an ihrem Glasfaser-Netz für ganz Velbert und nehmen den Ausbau in den Wohngebieten Birth, Dalbecksbaum, Kostenberg West und Ost in Angriff.
Drei Cluster sind fertiggestellt
Dort liegt schon jetzt mehr als ein Viertel möglicher Einverständnis-Erklärungen zur Erschließung durch Glasfasertechnik vor. Vorangegangen und abgeschlossen ist der Ausbau der Gebiete – auch gerne Cluster genannt – Neviges, Tönisheide und Röbbeck mit bislang 3300 Hausanschlüssen. Die Fertigstellung der nun anstehenden Quartiere ist für Ende Februar 2022 geplant.
Netz für Jahrzehnte tauglich
„Wir schließen dort 8100 Wohnungen und 2300 Gebäude an“, verdeutlicht Martin Kaczor die Dimensionen. Er hatte beim letzten Spatenstich-Termin in Sachen Glasfaser gerade einmal seinen dritten Arbeitstag bei den Stadtwerken und leitet dort den Geschäftsbereich Breitband. Während in den bereits erschlossenen Gebieten Widrigkeiten wie felsige Böden oder Autobahnquerungen zu meistern waren, rechnet der Netzexperte nunmehr nicht mit besonderen Herausforderungen. „Die Gehwege sind breit genug, der Ausbauplan steht.“ Der gehe stadtgerecht vonstatten. Zuerst werde ein 100er Rohr verlegt, dann werde man dort die Glasfaser-Leitungen einblasen. Das Netz sei für die nächsten 30 oder 40 Jahre tauglich, versichert Kaczor: „Glasfaser altert nicht.“
Spatenstich auf dem GSG-Gelände
Der Start für die nächsten vier Stadtgebiete erfolgte jetzt per Spatenstich am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Die vorhandene Daten-Leitung der Schule sei auch noch nicht stark genug, berichtete GSG-Leiterin Gabriele Commandeur. Nach ihrem Dafürhalten ist die Digitalisierung von existenzieller Bedeutung, auch für die Schule, müsse man die Schüler aber auch zum kritischen Umgang befähigen und motivieren.
Investition in Höhe von 100 Millionen Euro
Hinsichtlich eines stabilen, leistungsfähigen und sicheren Netzes bestehe heutzutage ganz klar eine Erwartungshaltung, sagt Dirk Lukrafka, und es sei ein wichtiger Standortfaktor. Größere Firmen hätten allesamt einen Bogen um Velbert gemacht, lobt der Bürgermeister das Engagement der Stadtwerke, die mit einem Volumen von rund 100 Millionen Euro die größte Investition in der Unternehmensgeschichte wuppen. Kommunen mit weniger leistungsfähigen Stadtwerken könnten solch eine Infrastruktur-Maßnahme nicht umsetzen, so Lukrafka weiter, und gerieten dann ins Hintertreffen. „Auf dem Weg zur ‚Smart-City‘ sind flächendeckende Glasfaseranschlüsse dringend notwendig.“
Alte Bedingungen weiterhin gültig
Stadtwerke-Mitarbeiter informieren auch vor Ort
Interessierte Bürger können über folgende Kanäle Kontakt mit den Stadtwerken aufnehmen: 02051 988-111, E-Mail an combert@stwvelbert.de und per Videoberatung auf https://www.stadtwerke-velbert.de/combert/kontakt/.Außerdem sind die Stadtwerke in den Ausbaugebieten unterwegs, um die Bürger zu informieren.
Stadtwerke-Chef Freitag ermuntert dazu, „zügig“ Grundstücksnutzungsverträge abzuschließen. Diese sind Grundvoraussetzung, um einen Glasfaser-Hausanschluss zu erhalten und über einen der „ComBert“-Tarife zu surfen, telefonieren oder fernzusehen. Nach Auskunft von Stefan Freitag gelten unverändert die Konditionen wie zum Start der Vermarktung des Highspeed-Internets im April letzten Jahres.