Velbert/Mettmann.. CDU-Kandidat zieht erneut in den Bundestag ein. Auch Kerstin Griese wieder in Berlin, dank ihres Listenplatzes. CDU ebenfalls in Velbert vorn
Große Enttäuschung bei der SPD, entspanntere Gesichter hingegen bei der CDU: Der Christdemokrat Peter Beyer hat sein Direktmandat im Wahlkreis Mettmann II verteidigt und zieht mit deutlichem Vorsprung wieder in den Bundestag ein.
Kerstin Griese (SPD) holte nur rund 30 Prozent. Dennoch wird auch sie wieder dem Bundestag angehören, dank ihres hervorragenden Platzes vier auf der NRW-Landesliste. „Es ist eine deutliche und historische Niederlage für die SPD und zeigt, dass wir einen Neuanfang brauchen. Die SPD muss und wird die Oppositionsrolle annehmen“, sagte Griese am Abend. Was sie besonders schmerze, sei der Einzug von „rechtsextremen und antidemokratischen Kräften in das Parlament.“ Die SPD werde starken Widerstand leisten.
Schock über große Verluste
Doch ungetrübt ist die Freude auch bei der CDU nicht. Bei den Zweitstimmen musste sie deutliche Einbußen hinnehmen. „Der Schock ist schon groß und man kann die Verluste nicht wegdiskutieren. In Berlin wird es rauer und intensiver zugehen“, so Beyer am Wahlabend. Zu seinem Wahlsieg im Kreis sagte er. „Ich freue mich, dass ich zum dritten Mal direkt gewählt worden bin.“
Die FDP wird drittstärkste Kraft
Drittstärkste Kraft im Wahlkreis, zu dem neben Velbert noch Heiligenhaus, Ratingen und Wülfrath zählen, wurde die FDP, die deutlich zweistellig abschnitt. Die Partei war zuletzt nicht im Bundestag vertreten. Ihre Direktkandidatin Anna-Tina Pannes wird wohl über Landesliste in den Bundestag einziehen. Auch die AfD erhielt ein fast zweistelliges Ergebnis.
Erschütterung über Abschneiden der AfD
Die Stadt-Ergebnisse spiegeln den Trend des Wahlkreises wider. Die SPD schneidet in Mettmann II und vor Ort vergleichsweise besser ab als bundesweit. Die SPD in Velbert ist unzufrieden mit dem schlechten Abschneiden ihrer Partei, aber erschüttert über die Ergebnisse der AfD. „Dass Nazis in den Bundestag einziehen, ist eine Katastrophe“, so der hiesige Vorsitzende Volker Münchow. Das sei ein schlimmes Ergebnis für die Demokratie. „Opposition ist nun die einzige Möglichkeit, die SPD zu erneuern“, so Ratsfraktionschef Rainer Hübinger.
„Die Groko war nicht mehr erwünscht“
„Ich bin über das Ergebnis nicht geschockt. Groko war eben nicht mehr gewünscht“, erklärte René Hofmann. Der CDU-Stadtverbandschef hat die Sorge, dass womöglich letztlich Neuwahlen fällig werden. Vor Ort beobachtet er „aufmerksam die starke Entwicklung der AfD in eigentlich klassischen CDU-Bezirken“. Zumindest seien die Verluste seiner Partei – so die Momentaufnahme am frühen Wahlabend – in Velbert geringer als in den übrigen drei Städten des Wahlkreises. Die Wahlbeteiligung in Velbert lag nun mit rund 75 Prozent deutlich höher als 2013.