Kreis Mettmann. Zwei Drittel aller positiv Getesteten im Kreis Mettmann sind Reiserückkehrer – für die nun strengere Regeln bei der Einreise gelten.

Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zum Ende der Sommerferien zu verhindern, müssen ab dem 1. August alle Reiserückkehrer ab zwölf Jahren eine Impfung, eine Genesung oder ein negatives Testergebnis nachweisen.

Die Regelung, die schon länger für Flugreisen gilt, wurde damit auf den Auto-, Bus- und Bahnverkehr ausgeweitet. Allerdings wird nicht systematisch, sondern nur stichprobenartig kontrolliert – auch, um kilometerlange Staus zu verhindern.

Wer auf Nachfrage keinen Impfstatus, keine Genesung oder keinen negativen Test vorlegen kann, wird dem Gesundheitsamt seiner Stadt gemeldet. Diese kann gegen die Person ein Bußgeld verhängen.

Reiserückkehrer aus dem Kreis Mettmann halten sich an neue Einreise-Regelungen

Bisher scheinen sich alle Reisenden aus dem Kreis Mettmann an die neue Regelung zu halten, so Daniela Hitzemann, Sprecherin der Kreisverwaltung: „Bis jetzt funktioniert das alles sehr gut. Wir haben jedenfalls noch keine Meldung bekommen, dass irgendwo an der Grenze jemand aufgegriffen wurde, der ohne Nachweis war.“

Reisende, die in einem Hochrisikogebiet, wie Spanien, Portugal oder den Niederlanden waren, müssen sich außerdem – bis auf einige Ausnahmen – vor ihrer Rückkehr nach Deutschland online unter www.einreiseanmeldung.de registrieren.

Verschärfte Regelungen bedeuten keinen Mehraufwand für das Gesundheitsamt

Auch diese neue Vorgabe würden die Bürgerinnen und Bürger laut Hitzemann beachten: „Wie wir feststellen können, füllen die Leute sehr brav und gewissenhaft ihre Einreisemeldung aus.“ Für das Gesundheitsamt des Kreises Mettmann würden die verschärften Regelungen daher insgesamt keinen großen Mehraufwand bedeuten.

Ziel der neuen Corona-Einreiseverordnung des Bundes ist es, angesichts steigender Infektionszahlen eine vierte Welle besser eindämmen zu können. Reisende sollen mit einer Impfung, Genesung oder einem negativen Test nachweisen, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist.

Reiserückkehrer spielen eine große Rolle für das Infektionsgeschehen

Dennoch würden sie im Kreis Mettmann aktuell eine große Rolle für das Infektionsgeschehen spielen. „Man kann davon ausgehen, dass ungefähr zwei Drittel aller positiv Getesteten Reiserückkehrer sind“, sagt Hitzemann. Vor einer Woche seien es lediglich etwas über die Hälfte gewesen.

„Es ist mit dem Ferienbeginn immer weiter angestiegen. Momentan machen Reiserückkehrer den Hauptteil aller Infektionen aus.“ Die meisten Urlauber hätten ihre freie Zeit in Spanien und den Niederlanden verbracht. „Beides Hochrisikogebiete“, betont Hitzemann.

Delta-Variante ist im Kreis Mettmann „die vorherrschende Variante“

Infizierte Reiserückkehrer und ihre Mitreisenden, die als enge Kontaktpersonen zählen, müssen sich in Quarantäne begeben.

In beiden Ländern waren die Infektionszahlen explodiert – aufgrund der Delta-Variante. Diese sei mittlerweile auch im Kreis Mettmann „die vorherrschende Variante“, sagt Hitzemann: „Der Anteil der Delta-Variante dürfte bei mindestens 80 Prozent liegen. Wir liegen damit absolut im Bundestrend.“