Sprockhövel. Frauen-Duell: Die SPD hat sich für eine weibliche Herausforderin von Amtsinhaberin Sabine Noll entschieden. Die kandidiert für die CDU und Grüne.

Wer wird neuer Bürgermeister in Sprockhövel? Jetzt ist klar: Es wird eine Bürgermeisterin. Denn heute (14.2.) hat die SPD offiziell ihre Kandidatin bekanntgegeben: Birgit Schniedermeier will Bürgermeisterin in der Stadt werden. Damit geht die 50-Jährige ins Rennen gegen Sabine Noll, die für die CDU mit Unterstützung der Grünen antritt.

>>> Hier gibt es noch mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

Die 50-jährige Sprockhövelerin bereitet sich seit einiger Zeit auf das Bürgermeisteramt vor, hat über die SPD, der sie seit fünf Jahren als Mitglied angehört, Kurse bei der Kommunalakademie etwa über Haushalt und Rhetorik absolviert. „Die beiden Ortsvereine in Sprockhövel und zuletzt unsere Vertreterversammlung hat am Donnerstagabend beschlossen, Birgit ins Rennen zu schicken“, sagt die Stadtverbandsvorsitzende Marion Prinz. Gegenkandidaten habe sie nicht gehabt.

Das soziale Miteinander fördern

Birgit Schniedermeier ist Umweltingenieurin. „Mit ist besonders wichtig, Sprockhövel zu einem Ort zu machen, in dem man wieder mehr das soziale Miteinander spürt, und eine gute Lebensqualität für alle zu erhalten“, erklärte sie bei der Pressekonferenz, die am Freitagmittag stattgefunden hat. Drei Themen sind ihr wichtig: So will Schniedermeier kleine und mittlere Unternehmen unterstützen und mehr Investitionen der Stadt in Infrastruktur und Digitalisierung.

Auch interessant

Auch die Seniorinnen und Senioren hat die Sozialdemokratin, die stolz ist auf ihre Herkunft aus einer Arbeiterfamilie und zwei erwachsene Töchter hat, im Blick: „Auch hier wünsche ich mir mehr Unterstützung etwa durch barrierefreie Zugänge, seniorengerechte Wohnangebote und ein erweitertes Angebot an Freizeitaktivitäten.“ Die Arbeit des städtischen Seniorenbüros schätzt Schniedermeier sehr, „es sollte jedoch stark ausgebaut werden.“

>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram und auf Facebook – hier finden Sie uns!

Im Sozialbereich sieht die Kandidatin viele Versäumnisse, die die amtierende Bürgermeisterin Sabine Noll zu verantworten habe. „Sicherlich gibt es in Sprockhövel einige reiche Menschen, aber eben auch arme“, betont sie. In ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Seniorentafel habe sie viele Sprockhöveler aus bescheidenen Verhältnissen kennengelernt, und als Bürgermeisterin will sie für diese Menschen Angebote schaffen und Teilhabe fördern, eben auch durch Veranstaltungen.

Besonders wichtig ist Birgit Schniedermeier, als Bürgermeisterin die Tür im Rathaus offen zu halten für die Bürgerinnen und Bürger. „Da bewege ich mich ganz in der Tradition unseres früheren Bürgermeisters Klaus Walterscheid. Der hatte immer ein offenes Ohr.“ Der Kontakt zwischen Stadtspitze und Bürgern bedürfe dringend der Verbesserung.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Den dritten Schwerpunkt setzt sie auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, „um Sprockhövel durch nachhaltige Projekte noch attraktiver zu machen.“ Durch ihre langjährige Tätigkeit als Umweltingenieurin bei der Bezirksregierung Arnsberg bringe sie fundierte Verwaltungserfahrung mit. Zuvor hatte Schniedermeier einige Zeit als Projektingenieurin in der freien Wirtschaft gearbeitet. Neben dem Job beim Regierungspräsidenten leitet die 50-Jährige seit 2017 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten eine eigene Firma und arbeitet dort als Umweltmanagerin und Spielplatzprüferin.

Schniedermeier tritt allein für die SPD an

Am 14. September findet die Kommunalwahl statt, bei der die Bürgermeisterin für Sprockhövel gewählt wird. Sabine Noll tritt als Amtsinhaberin noch einmal an. Birgit Schniedermeier will für die SPD erfolgreicher sein, als Volker Hoven bei der vergangenen Wahl des Stadtoberhaupts. Er war für die SPD mit Unterstützung der FDP und WfS angetreten. Schniedermeier tritt dagegen allein für die SPD an.