Sprockhövel. Bei der Umgehungsstraße in Sprockhövel hängt vieles an der Bereitschaft einiger Anwohner, für die L70n Grundstücke bereitzustellen.

Der Kreisverkehr an der Wuppertaler Straße, das Kernstück des ersten Bauabschnitts von der Umgehungsstraße L70n, ist längst Teil des durchfließenden Verkehrs in der Niedersprockhöveler Innenstadt. Bislang stockte es beim Projektträger Straßen NRW beim Ankauf der benötigten Grundstücke für den zweiten Bauabschnitt. Das ändere sich gerade, teilt Projektleiter Andreas Berg auf Anfrage erleichtert mit.

Positive Verhandlungsergebnisse erwartet

"Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern sind mittlerweile weit fortgeschritten", berichtet Berg. Positive Ergebnisse seien zu erwarten, so dass im Frühjahr wie geplant die Straßenbauarbeiten an der Mathilde-Anneke-Schule vorbei in Richtung Haßlinghauser Straße, wo am Ende die Umgehungsstraße über einen zweiten Kreisverkehr angebunden werden soll, fortgesetzt werden können. Doch ins Detail gehen mochte der Projektleiter auch wegen des Datenschutzes nicht. Zur Erinnerung: Straßen NRW ist für das Projekt mit einem Bürgerauftrag auf Basis von Ratsbeschlüssen ausgestattet, hat also ein Recht auf die benötigten Flächen. Für den mittlerweile nicht mehr zu erwartenden Fall, dass keine Einigung zustande käme, könnte die Enteignung erfolgen.

Rodungsarbeiten bis Ende Februar

Abseits der wichtigen Grundstücksbeschaffung wird die Zeit für andere Projektteile genutzt. Andreas Berg berichtet, bis Ende Februar würden noch Rodungsarbeiten auf den Flächen der künftigen Straße ausgeführt, die sich bereits im Eigentum von Straßen NRW befinden. "Unmittelbar danach kann mit dem Bau der Trasse begonnen werden", so Berg. 

Bau eines Regenklärbeckens

"Wir beschäftigen uns zurzeit hinter Rewe links von der Glückauftrasse mit dem Bau eines neuen Parkplatzes an der Schule und eines dahinter liegenden Regenklärbeckens. Diese Becken werden stets dort errichtet, wo neue Straßen gebaut werden, damit das Niederschlagswasser vom Asphalt abgeleitet, von Schmutzleichtstoffen wie etwa Reifenabrieb gereinigt und dann dosiert in den nahe gelegenen Bach abgegeben werden kann", informiert Berg. Auch ein Regenrückhaltebecken wird gebaut.

Städtebaugespräche bei Problemen

In Angriff genommen wurde mittlerweile der Bau einer Lärmschutzwand. "Die Kollegen von der grünen Abteilung dürfen saisonbedingt jetzt wieder an die Sträucher, die für die geplante Lärmschutzwand beseitigt werden müssen", sagt Andreas Berg. Der Projektleiter schätzt, dass bis Ende Mai 2021 der erste Bauabschnitt vollendet sein wird. Fortgesetzt werden auch die so genannten Städtebaugespräche, wo sich Straßen NRW bei Problemen mit der Stadtspitze ins Benehmen setzt. "Wir machen mit Vertretern der Verwaltung einen Termin aus, um die Stadt in verschiedenen Fällen um Unterstützung zu bitten, wenn das nötig wird", sagt Berg.

Projekt kostet rund 4,3 Millionen Euro

Für die rund einen Kilometer lange Ortsumgehung, die in drei Bauabschnitte eingeteilt ist, investiert das Land NRW insgesamt etwa 4,3 Millionen Euro. Nach Berechnungen von Straßen.NRW wird auf diese Weise die Verkehrsbelastung durch den Schwerlastverkehr in der Ortsdurchfahrt von Niedersprockhövel in den kommenden Jahren um bis zu 69 Prozent verringert.

Funktion des Regenrückhaltebeckens 

Ein Regenrückhaltebecken ist ein künstlich angelegtes Becken, um kurzfristig große Mengen an Niederschlagswasser speichern zu können, das dann verlangsamt in einen Entwässerungskanal abgeleitet werden kann.

Diese Becken befinden sich oft an größeren Straßen und Autobahnen, wo die Entwässerung großer Flächen ohne Zwischenspeicherung zu einer Überlastung der nachfolgenden Entwässerungssammelleitung führen würde.