Sprockhövel. Die Band „The Honeyclub“ aus Sprockhövel will den Rock’n’Roll wieder populär machen. Jetzt hat sie ihre zweite EP rausgebracht.
Ein Supermarkt mitten im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Reife Äpfel liegen in der Auslage, Mütter schieben ihre Kinderwagen beim Einkaufen durch die Gänge. Diese Szene läuft bei Sänger G. Lou im Kopf ab, wenn er den Song “I Wanted To Be Here Soon, But Now I’m Early“ seiner Band „The Honeyclub“ hört.
Musik am „Zahn der Zeit“
„The Honeyclub“, das sind drei Sprockhöveler, die den Rock’n’Roll wieder populär machen wollen. Neben Leadsänger G. Lou, gehören noch Bo J. Al am Bass, und Schlagzeuger Feety Joe dazu. Sie wollen keine 60er oder 70er Revival Band sein, sondern moderne Musik am „Zahn der Zeit“ machen. Kurz gesagt: „Neu, gut, unverbraucht.“
Zweite EP herausgebracht
Auf dem Weg dahin haben sie kürzlich März ihre zweite EP rausgebracht. Nach „Chemistry, Baby“ kam „Biology, Baby“ – auch “I Wanted To Be Here Soon, But Now I’m Early“ ist mit auf der Platte. Auch wenn sie eigentlich nicht den guten alten Rock’n’Roll-Zeiten musikalisch hinterher hängen wollen, finden sich natürlich immer wieder Grundelemente in ihren Songs. Die Basslinie im Song „You Got The Wrong Idea“ ist sogar „beste 50er Jahre Manier“ – sagen sie selber.
10.000 Fans über Spotify
Genau zu diesem Song ist auch das erste Musikvideo der Band entstanden. Das Video sollte die Grundidee hinter dem Club zeigen: Zusammen eine geile Zeit haben. Denn „The Honeyclub“, das sind nicht nur die drei Bandmitglieder. Dazu gehört jeder, der auch Lust auf die Musik hat. Das sind mittlerweile immerhin 10.000 Menschen – so viele hören die Musik der Sprockhöveler Jungs zumindest jeden Monat über den Streamingdienst Spotify. Auch die Bandmitglieder sind selber nur ein Teil davon, sagen sie. „Der Club ist bunt, das ist nicht nur ein Schlag Mensch“, sagt Bassist Bo J Al. „Wir sind eine homogene Gruppe von coolen Leuten.“
Video mit Schaufensterpuppen
Viele Leute für das Video zusammen zu bringen ging wegen Corona nicht. Also haben sich die drei von Schaufensterpuppen helfen lassen. Alle haben eigene Charakterzüge. „Darüber haben wir uns vorher ganz genau Gedanken gemacht“, erzählt Bo J. Al. Die „Clubmitglieder“ haben sie auf ihrem Instagram-Kanal vorgestellt. Mit dabei zum Beispiel: June Jackson mit lila Federboa um den Hals und weißer Lederjacke oder Tommy Godrouge – eine Puppe mit blonder Lockenperücke, runder, Leomuster-Sonnenbrille und lockerem Hemd. Eingekleidet haben die Jungs sie selber, die Klamotten und Accessoires haben sie sich ausgeliehen.
Neue Musik schon in Arbeit
Bei zwei EPs und insgesamt neun veröffentlichten Songs soll es aber nicht bleiben. „The Honeyclub“ arbeitet schon wieder an neuer Musik. Viel verraten wollen die drei aber nicht. Nur eins ist schon klar: „Physics, Baby“ wird die dritte Platte nicht heißen. Mittlerweile haben sie ihre Musik weiterentwickelt, „einen Schritt weitergemacht“, wie Bo J. Al sagt. „Wir wollen nicht stehen bleiben“, ergänzt G. Lou. Die Frage für die Band ist immer: Welches Bild möchten wir ausdrücken?
Aufnahme und Produktion zu Hause
„Es gibt einen Punkt, da ändert sich das“, sagt G. Lou. „Es gibt nichts schlimmeres, als wenn eine Band 50 Mal den gleichen Song aufnimmt.“ Wegen Corona kommen sie im Moment zwar nicht mehr ins Studio. Aber: „Davon lassen wir uns nicht aufhalten, wir machen unser Ding weiter“, sagt Bo J. Al. Deswegen haben sie die Sache kurzerhand selber in die Hand genommen. „Wir wollten sowieso mehr selber machen“, sagt G. Lou. Aufnahme und Produktion – alles das passiert jetzt zu Hause. Richtig selfmade zwischen Kühlschrank und Couch quasi. Aber genauso wie die drei ihre zweite EP abschließen, gehen sie auch an diese Herausforderung. Das ist schon „Alright“ - auf deutsch „Alles wird gut“.
Hoffen auf „Bochum total“
The Honeyclub darf sich nicht nur beste studentische Band des Ruhrgebiets nennen, die Jungs werden auch beim Festival „Bochum Total“ auftreten. Das kann nach der kürzlichen Absage erst wieder 2022 sein.
Denn nach dem Streaming-Event 2020 wollte Bochum-Total-Gründer Marcus Gloria unbedingt live performen. Aber noch steht der Auftritt am 14. August beim Jubiläumsprogramm der Stadt Sprockhövel „50plus 1“.