Sprockhövel. Die Feuerwache in Obersprockhövel muss den neuen Anforderungen angepasst werden. Stärker ist aber der Wunsch nach einem Neubau.
In Sprockhövel wird systematisch der Brandschutzbedarfsplan abgearbeitet: Als letzter Feuerwachenstandort rückt jetzt konkret Obersprockhövel ins Visier der Planer. Das bestehende Feuerwehrgerätehaus an der Löhener Straße ist dringend überarbeitungsbedürftig. Mit einem Neubau an anderer Stelle könnte manches von vorneherein besser gemacht werden.
Lange Liste von Mängeln
Stadtverwaltung und Feuerwehr sind schon länger im Gespräch über den Feuerwehrstandort in Obersprockhövel an der Löhener Straße. Handlungsbedarf besteht in der Erweiterung der Fahrzeughalle mit Lagermöglichkeiten, Sanitäreinrichtungen und Umkleiden (schließlich gibt es mittlerweile auch weibliche Feuerwehrleute), aber auch im Zufahrtsbereich, eine bauliche Erweiterung ist nach übereinstimmender Analyse erforderlich. Hinzu kommt, dass die Anbindung an den öffentlichen Straßenverkehr problematisch ist und eine Gefährdung besteht, weil es im Zufahrtsbereich Begegnungsverkehr gibt. Am bestehenden Standort sind auch nur sechs Alarmplätze vorhanden.
Bereitschaft zum Verkauf von Flächen
Da liegt die Neigung, eine neue Lösung zu bauen, nahe. Und ZGS-Chef Ralph Holtze hat in dieser Hinsicht bereits Pläne für vier Standortvarianten vorbereitet. Bauvoranfragen sind gestellt, die Kreisverwaltung und auch Straßen NRW haben bereits Präferenzen durchblicken lassen. Mit dem Grundstückseigentümer der in Frage kommenden Ackerfläche in der Klammer von Wuppertaler Straße und Otto-Brenner-Straße ist die Stadt nach Auskunft von Holze schon länger im Gespräch, „es gibt eine Bereitschaft, an uns zu verkaufen“, sagt Holtze. Ein Feuerwehrkamerad aus Obersprockhövel hat sich in der Zwischenzeit auch gemeldet und der Stadt mitgeteilt, dass er bereit wäre, seine Wiese an der Otto-Brenner-Straße ganz in der Nähe zur Wuppertaler Straße für das Bauvorhaben zur Verfügung zu stellen.
Feuerwehr sieht Bedarf für Verbesserung
„Wir sind der Verwaltung sehr dankbar, dass sie die Planung für einen Neubau vorantreibt“, sagt der Chef der Sprockhöveler Feuerwehr, Christian Zittlau. In der Tat gebe es am Standort Obersprockhövel für die rund 20 ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden einen Bedarf an Veränderung, „damit wir dort unseren Job gut machen können“, so Zittlau. Für einen effektiven Einsatz der Feuerwehr sei es nun einmal unerlässlich, eine gute Straßenanbindung zu haben. „Hinzu kommt, dass der jetzige Standort etwas weit vom Schuss ist, die Feuerwehrleute haben mitunter lange Anfahrten zur Wache, was auf Kosten des Einsatztempos geht“, sagt der Feuerwehr-Chef.
Grüne drängen auf Klimaschutz
Die Sprockhöveler Politik zeigte sich insgesamt zufrieden mit den Planungen und empfahl zunächst dem Betriebsausschuss, der am Montag nach der Bundestagswahl tagt, einstimmig, die Grundstücksverhandlungen voranzutreiben. Aus der grünen Fraktion kam noch der Hinweis, beim Bau der neuen Feuerwache auf den Klimaschutz zu achten. Holtze entgegnete, Photovoltaik etwa sei grundsätzlich Bestandteil der Planungen bei allen städtischen Bauvorhaben.
Rückhalt in der Bevölkerung
Der Feuerwehrchef Christian Zittlau berichtet, ein Feuerwachenneubau sei auch eine Investition in die Motivation der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute. Es sei nicht zuletzt auch ein deutliches Zeichen des Rückhalts durch die Stadtgesellschaft.
ZGS-Leiter Ralph Holtze berichtete, die Eigentümer der beiden Wohnhäuser in direkter Nachbarschaft zur jetzigen Feuerwache hätten darüber informiert, bei einem Wegzug der Feuerwehr das Grundstück erwerben zu wollen, um es „der Natur zurückzugeben“, so Holtze.