Sprockhövel. Die Anwohner der Hombergstraße in Sprockhövel nehmen Politik und Verwaltung beim Wort. Ihre Straße soll endlich entlastet werden.
Schon seit längerer Zeit weisen die Anwohnerinnen und Anwohner der Hombergstraße beharrlich auf die nach ihrer Meinung völlig unzumutbaren Verkehrssituation auf ihrer Straße hin. Mehrmals stündlich bahnt sich dort Schwerlastverkehr seinen Weg, von der Wuppertaler Straße kommend, in Richtung Gewerbegebiet Hombergstraße und zurück. Die Kritik der hier lebenden Sprockhövelerinnen und Sprockhöveler ist noch einmal lauter geworden, seit bekannt ist, dass auf dem Hofgelände gegenüber eine Seniorenwohnanlage geplant wird. Unterstrichen wird die Argumentation durch einen Vorfall in der Nacht auf Dienstag: Da ist ein 17 Meter langer 35-Tonnen-Lastzug auf dem Alten Kohlenweg in einer Kurve Richtung Hombergstraße hängengeblieben und konnte nur sehr aufwendig viele Stunden später wieder befreit werden.
Anwohner begrüßen Seniorenprojekt
Die Anwohner betonen beim Ortstermin vor ihren Häusern, überhaupt nichts gegen die Planungen des Seniorenwohnprojektes zu haben. „Solche Angebote fehlen in Sprockhövel, also kann man es nur begrüßen“, sagen sie. Das Problem sei ein anderes: Die Stadt habe schon seit vielen Jahren in Aussicht gestellt, dass die Verkehrssituation in ihrem Wohnbereich entschärft werden soll. Geschehen sei nichts. „Nun stelle man sich vor, hier lebten demnächst zusätzlich 80 Seniorinnen und Senioren, von denen sich ein Teil täglich zu Fuß oder mit Rollator aufmacht, um über die Hombergstraße ins Ortszentrum zu kommen.“ Die träfen auf Lkws aus beiden Richtungen, die bei Bedarf über den Gehweg manövrieren und im Winter zur Bewältigung der vereisten Steigung Richtung Eisengießerei auch „gerne mal mit viel Tempo Anlauf nehmen“ – es wäre lebensgefährlich für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, sind die Anwohner sicher.
Lösung liegt an der L70n
Dabei liege eine Lösung doch nahe, die die Anwohner bereits in Vor-Ort-Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern fast aller Ratsparteien erörtert haben und die auch schon in den Fachausschüssen und im Rat Thema waren. Eine Anbindung des bereits fertiggestellten Teils der Umgehungsstraße L70n sei zwingend notwendig, damit auch der Baustellenverkehr für die geplante Seniorenresidenz Hombergstraße diese Straße nutzen kann. Ein Anschluss für besagte Anbindung ist von Straßen NRW bereits angelegt worden, „jetzt müsste von dort nur eine deutlich weniger als hundert Meter lange Verbindung zum Gewerbepark geschaffen werden, dauerhaft für die Firmen wie auch übergangsweise für den Baustellenverkehr des Seniorenprojekts“, so die Homberger.
Vor der Sommerpause ist die Situation an der Hombergstraße umfassend in den Gremien behandelt worden. Außer den Komplexen Straßenführung und -belastung sowie Verkehrsanbindung standen auch die Kanalisation auf der Tagesordnung. Besonders intensiv wurde über die Anbindungsoption an die Umgehungsstraße debattiert. Die CDU setzte durch, dass die Stadt in Verhandlungen tritt mit den ansässigen Unternehmen, um sie an die L70n anzuschließen und somit einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Hombergstraße zu entlasten.
Teure Maßnahmen
In der Ausschusssitzung informierte der Tiefbauchef der Verwaltung, Ulrich Höhmann, über ein Investitionsvolumen für die Kanalerneuerung, das bei rund 1,6 Millionen Euro liege.
Straßensanierung und Kanalsanierung werden in einem Konzept erarbeitet. Die Verwaltung versprach, die Anlieger zu einem frühen Zeitpunkt zu beteiligen.