Sprockhövel. Für den 2. Bauabschnitt der L70n in Sprockhövel werden immer noch Verhandlungen über den Verkauf von Flächen geführt. Ein Ende ist aber absehbar.

Über den Stand von wichtigen Verhandlungen wird in der großen Politik ebenso zurückhaltend berichtet wie im vergleichsweise kleinen Sprockhövel, wo seit vielen Monaten Straßen NRW mit einigen Grundeigentümern Übereinkunft erzielen will, was den Erwerb von Flächen für die Umgehungsstraße betrifft. Da ist Taktik im Spiel, „aber wir sind sehr guter Hoffnung, dass am Ende der von uns gesetzten Frist die noch wenigen ausstehenden Kaufverträge unterschrieben sind“, berichtet Andreas Berg von Straße NRW.

Recht auf die benötigten Flächen

Eine ähnliche Auskunft hatte es vom Projektträger bereits im Frühjahr gegeben, man liege jedoch noch gut im Zeitplan, sagt Berg. Zur Erinnerung: Straßen NRW ist für das Projekt mit einem Bürgerauftrag auf Basis von Ratsbeschlüssen ausgestattet, hat also ein Recht auf die benötigten Flächen. Für den mittlerweile nicht mehr zu erwartenden Fall, dass keine Einigung zustande käme, könnte die Enteignung erfolgen, was bürokratisch etwas weniger hart mit Besitzeinweisungsverfahren umschrieben wird.

Anbindung an den zweiten Kreisverkehr

Auf jeden Fall kosten die Verhandlungen Zeit, wenn es hier grünes Licht gibt, starten im Rahmen des zweiten Bauabschnitts die Straßenbauarbeiten an der Mathilde-Anneke-Schule vorbei in Richtung Haßlinghauser Straße, wo am Ende die Umgehungsstraße über einen zweiten Kreisverkehr angebunden werden soll. Wir beschäftigen uns zurzeit hinter Rewe links von der Glückauftrasse mit dem Bau eines neuen Parkplatzes an der Schule und eines dahinter liegenden Regenklärbeckens. Diese Becken werden stets dort errichtet, wo neue Straßen gebaut werden, damit das Niederschlagswasser vom Asphalt abgeleitet, von Schmutzleichtstoffen wie etwa Reifenabrieb gereinigt und dann dosiert in den nahe gelegenen Bach abgegeben werden kann“, informiert Berg. Auch ein Regenrückhaltebecken wird gebaut.

Rodungsarbeiten werden im Oktober fortgesetzt

Fertiggestellt ist mittlerweile die Lärmschutzwand. „Es war eine sehr schöne Zusammenarbeit mit zwei Künstlern aus Sprockhövel, die die Wand farblich gestaltet haben“, lobt Berg. Bis einschließlich Februar wurde mit Rodungsarbeiten auf den bereits für Straßen NRW nutzbaren Flächen begonnen, „im Oktober setzen wir das fort“, so Berg.

Information über Fortschritte

Fortgesetzt werden auch die so genannten Städtebaugespräche, wo sich Straßen NRW bei Straßenbauprojekten mit der Stadtspitze ins Benehmen setzt. „Wir machen mit Vertretern der Verwaltung einen Termin aus, um die Stadt in verschiedenen Fällen um Unterstützung zu bitten, wenn das nötig wird“, sagt Berg. Aber es werde auch schlicht über Fortschritte informiert. Für die rund einen Kilometer lange Ortsumgehung, die in drei Bauabschnitte eingeteilt ist, investiert das Land NRW insgesamt etwa 4,3 Millionen Euro.

Nach Berechnungen von Straßen. NRW wird auf diese Weise die Verkehrsbelastung durch den Schwerlastverkehr in der Ortsdurchfahrt von Niedersprockhövel in den kommenden Jahren um bis zu 69 Prozent verringert.

Städtebaugespräch

Beim Städtebaugespräch zwischen Projektträger und der Stadt Sprockhövel geht es in der Regel um verschiedene Projekte im Stadtgebiet.

Beim letzten Treffen war auch die viel diskutierte Kreuzung an der Bochumer Straße Thema. Nach der Installation einer neuen (gebrauchten) Ampelanlage habe sich die Unfalllage entspannt, sagt Andreas Berg von Straßen NRW. Insofern habe es sich um eine „Nachbetrachtung“ gehandelt.