. L 70n soll die Hauptstraße von erheblichem Verkehrsaufkommen entlasten. NRW-Minister Hendrik Wüst und viel Prominenz kamen zum Spatenstich.
Ein historischer Tag für Sprockhövel: Am Mittwoch wurde nach mehr als 40-jähriger Vorlaufzeit das Bauprojekt für die Umgehungsstraße L 70n in Niedersprockhövel begonnen. Zum Spatenstich kamen entsprechend der städtebaulichen Bedeutung NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und die Direktorin von „Straßen.NRW“, dem Straßenbaulastträger, Elfriede Sauerwein-Brakensiek, sowie Repräsentanten aus Landes-, Kreis- und Kommunalpolitik und der Kreis- und Stadtverwaltung.
„Das ist ein guter Tag für die Bürger von Sprockhövel“, sagte der Minister in seiner Ansprache. „Sie bekommen nach Fertigstellung der Umgehungsstraße in etwa zwei Jahren ihre Stadtmitte wieder zurück.“ Er sehe allein Vorteile, die das Straßenbauprojekt für die Lebensqualität der Sprockhöveler bringe: Immerhin 70 Prozent weniger Schwerlastverkehr – so die Prognose – fließen nach Fertigstellung der neuen Straße durch den Ortskern von Niedersprockhövel. „Das bedeutet auch bessere Luft und mehr Verkehrssicherheit“, so Minister Wüst.
Die Anwohner bat der CDU-Politiker, die unangenehme Bauzeit für den Gewinn an Lebensqualität in Kauf zu nehmen, Sauerwein-Braksiek informierte über Mitarbeiter von „Straßen.NRW“, die vor Ort während der Maßnahme als Ansprechpartner dienen.
Dank an Bodo Middeldorf MdL
Ihrer großen Dankbarkeit für diesen Tag verliehen auch Bürgermeister Ulli Winkelmann und der Beigeordnete Volker Hoven Ausdruck. „Der Ortskern wird aufblühen“, sagte Hoven und führte noch einmal Fakten an, die nach seiner Meinung die Dringlichkeit der L 70n vor Augen führen. So habe eine Verkehrszählung 13.500 Autos registriert, die sich bislang täglich die Hauptstraße entlang schieben. Ohne L 70n würde diese Verkehrsbelastung bis 2025 noch um weitere 3000 Fahrzeuge wachsen. „Wichtig ist mir auch, dass das alltägliche Verkehrschaos am Schulzentrum Börgersbruch endet und ein Beitrag zur Sicherheit der Kinder geleistet wird“, so Hoven.
Ein zusätzlicher, direkt an die L 70n angebundener Parkplatz verhindert, dass Schul- und auch Veranstaltungsverkehr an der Glückauf-Halle durch die Wohngebiete fließt. Zum anderen ist die direkte Anbindung des Gewerbegebietes an der Hombergstraße geplant. Hoven stellte heraus, wie wichtig in den zurückliegenenden Monaten die Zusammenarbeit mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Bodo Middeldorf war, der in Düsseldorf mit Nachdruck für die Berücksichtigung und die Finanzierung der L 70n eingetreten sei.
Knapp 4,3 Millionen Euro steckt das Land in die 1100 Meter lange Umgehungsstraße, die an der Wuppertaler und der Haßlinghauser Straße jeweils durch einen Kreisverkehr an die L 70 und die L 551 angebunden wird. 78.000 Euro investiert die Stadt Sprockhövel zusätzlich im Zuge des Neubaus in Gehwege.
Die Entlastung der Wohn- und Geschäftsquartiere ist ein Ziel, das die Umgehungsstraße erfüllen soll. Die mehrheitlich vom Rat vertretene Position, wonach dem Ausbau des Gewerbestandorts Priorität eingeräumt werden soll, wird auch im Zusammenhang mit der L 70n deutlich: An der Wuppertaler Straße soll eine neue Fläche entwickelt werden. „Der Bau der Umgehungsstraße ist dafür eine wichtige Voraussetzung, um die Hauptstraße nicht mit zusätzlichem Schwerlastverkehr zu belasten“, betonte Sauerwein-Braksiek.
Die Bauarbeiten beginnen erst im neuen Jahr, wenn die Witterung geeignet ist. Ausführende ist die Münsteraner Firma Oevermann, bekannt auch durch Autobahnbau.