Oberhausen. In Sterkrade ziehen Hauseigentümer, Geschäftsleute und Citymanagement an einem Strang, um City-Straßen wie die Ramgestraße nach vorn zu bringen.
Trotz aller heftig geführten Debatten um die Krise der Innenstädte: Es gibt auch Positives zu berichten und manches Hoffnungszeichen stellt sich ein. Ein aktuelles Beispiel aus Oberhausen-Sterkrade belegt das, wie das Team des Stadtteilbüros jetzt berichtet. Die Ramgestraße hat sich mächtig gemacht.
Vor einem Jahr habe die Prognose für die Sterkrader Ramgestraße noch düster ausgesehen, so das Stadtteilbüro, das die damalige Lage so skizziert: „Das beliebte Klostercafé stand vor der Schließung, die National-Bank hatte ihren Standort gewechselt und das Ladenlokal der ehemaligen Reinigung Ricken war schon lange verwaist. Gespräche mit Immobilieneigentümern und Vertretern der Sterkrader Interessensgemeinschaft ließen ahnen, dass weitere Schließungen drohen könnten.“
Ein echtes Drama habe sich für die einst gut frequentierte Nebenstraße abgezeichnet, die sich stets durch inhabergeführte Geschäfte ausgezeichnet habe. Ein Jahr später habe sich die Situation nun grundlegend gewandelt und wieder verbessert. „Die Ramgestraße bekommt dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Immobilieneigentümern und dem Stadtteilbüro Sterkrade eine neue Chance“, ziehen die Beteiligten eine Erfolgsbilanz.
Bunte Mischung von kleinen, inhabergeführten Geschäften
Die Ramgestraße ist eine Nebenstraße der Bahnhofstraße und hat dabei einen ganz eigenen Charakter: Die bunte Mischung kleiner, inhabergeführter Geschäfte verleiht der Straße einen besonderen Charme. Neben alteingesessenen Betrieben wie dem Fotogeschäft und dem Teeparadies gibt es wichtige Frequenzbringer, zum Beispiel das Ärztehaus, zwei Apotheken und die örtliche Poststelle, die das Angebot sinnvoll ergänzen.
Auch interessant

Bei den nun erfreulicherweise zu verzeichnenden Neuansiedlungen, die vom Fliesenfachgeschäft bis zum Grow-Shop reichen, sind aus Sicht des Stadtteilbüros besonders zwei Publikumsmagneten hervorzuheben: „Nati’s Secondhand“ und der Kunstverein „einzigArtig Kunterbunt e.V.“. Beide Neuzugänge habe man dank der Kompromissbereitschaft eines Immobilieneigentümers ansiedeln können, der den neuen Mietern in finanzieller Hinsicht beim Mietvertrag entgegengekommen sei.
Immobilien-Fachfrau: „Wir wissen, wie schwierig die Situation für Geschäftsbetreiber ist“
Die Verwalterin Susanne Munzlinger von Immobilien Ingendoh skizziert die Lage in der City so: „Wir wissen, wie schwierig die aktuelle Situation für Geschäftsleute ist und wir kennen unsere Verantwortung. Uns gehören in der Straße mehrere Objekte, das heißt, wenn der Leerstand überhandnimmt, gefährden wir auch die anderen.“ Die Bereitschaft, sich auf neue Geschäftsmodelle einzulassen, könne zum einen langjährige Leerstände wiederbeleben und zum anderen neue und weitere Leerstände vermeiden.

Das Sterkrader Stadtteilbüro sieht sich bei der Ansiedlung in einer zentralen Rolle. Mit Hilfe intensiver Gespräche könne das Citymanagement zwischen Eigentümern und potenziellen Mietern vermitteln. Der Hinweis, dass die Inhaberin von „Nati’s Secondhand“ ein Ladenlokal gesucht habe, sei über die Sterkrader Interessengemeinschaft eingegangen. Daraufhin folgten zahlreiche Gespräche, um eine für alle tragfähige Lösung zu finden. Auch der Kunstverein profitierte von der Initiative des Stadtteilbüros: Im Zuge der Aktion „Kunst im Schaufenster“ im vorigen Jahr kamen Eigentümer und Mieter erstmals in Kontakt.
Ehemalige Bank zählt als großer Leerstand zu den Sorgenkindern
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es aus Sicht des Citymanagements noch Herausforderungen. Ein großer Leerstand sei die ehemalige Bank mit rund 500 Quadratmetern Nutzfläche, deren bauliche Struktur die Vermarktung erschwere. Ein kleiner Supermarkt oder eine urbane Manufaktur würden hier ideal passen. Das weitere Sorgenkind ist die alte Druckerei, ein eindrucksvoller, aber in die Jahre gekommener Bau. Hier seien visionäre Projekte wie Co-Working-Spaces oder ein Kultur- und Jugendzentrum denkbar.
Das Stadtteilbüro, Eigentümer und kreative Gründer wollen an der Ramgestraße weiter an einem Strang ziehen. Die Vorsitzende vom Kunstverein, Urte Fürderer: „So machen wir eine richtige Marke aus der Straße. Vielleicht eine Künstlergasse – das Potential ist auf jeden Fall schon vorhanden.“
- Abonnieren Sie unseren Oberhausen-Newsletter kostenlos: Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung.
- Lokale Nachrichten direkt auf dem Smartphone: Laden Sie sich unsere News-App herunter (Android-Version, Apple-Version).
- Hier finden Sie alle unsere Nachrichten und Artikel aus Oberhausen.
- Diskutieren Sie mit über die Themen, die Oberhausen bewegen – auf unserer Facebook-Seite.
- Für Familien: Verpassen Sie keine Freizeittipps! Hier geht es zu unserem kostenlosen Familien-Newsletter.