Oberhausen. Im Stundentakt rollt der RE 3 durch das nördliche Ruhrgebiet. SPD-Politiker Zimkeit fordert Klarheit zur Zukunft des Rhein-Emscher-Express.

Ist die für viele Pendler wichtige RE-3-Bahnline im Norden des Ruhrgebiets bedroht? Oberhausens Landtagsabgeordneter Stefan Zimkeit (SPD) fordert, dass die schwarz-grüne NRW-Landesregierung die Öffentlichkeit über die Zukunft-Aussichten des RE 3 (Rhein-Emscher-Express) informiert.

„Deren Betreiber, die ehemals französische Eurobahn, ist in eine Schieflage geraten“, berichtet Stefan Zimkeit in einer aktuellen Pressemitteilung. „Jetzt werden voraussichtlich die Kommunen in Westfalen-Lippe, wo der Hauptteil der Eurobahn-Linien verläuft, die Bahngesellschaft übernehmen, um sie vor einer Insolvenz zu schützen.“

Der SPD-Finanzexperte Zimkeit hält es für ein „Unding“, so seine Formulierung, dass sich die NRW-Landesregierung „ihrer Verantwortung entzieht“ und stattdessen den Kommunen die Last aufbürde. „Es reicht deshalb nicht aus, dass darüber in nichtöffentlichen Sitzungen gesprochen wird.“ Die Pendlerinnen und Pendler würden zurecht erwarten, dass NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sich des Themas annimmt, unterstreicht Zimkeit. Der RE 3 verbindet die Landeshauptstadt Düsseldorf über Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen stündlich mit Dortmund/Hamm und umgekehrt. Die Karte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese West-Ost-Verbindung für Nordrhein-Westfalen und die Städte im nördlichen Ruhrgebiet ist.

Eurobahn bestätigt: „ Wir befinden uns zur Zeit im Verkaufsprozess“

Was sagt die Eurobahn zum Vorstoß des SPD-Politikers? Die Redaktion hat dazu nachgefragt. Unternehmens-Sprecherin Elke-Katharina Sajovitz erklärt: „Die Information ist korrekt: Wir befinden uns zur Zeit im Verkaufsprozess und einer damit möglichen Übernahme der Eurobahn durch den Aufgabenträger NWL.“ Beim NWL handelt es sich um den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. Es zeichnet sich also tatsächlich die von Stefan Zimkeit skizzierte Übernahme der Eurobahn ab. Die Sprecherin unterstreicht zugleich, dass der Fahrplan aktuell davon nicht betroffen sei.

Auch die Eurobahn habe allerdings zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 einzelne Fahrpläne anpassen müssen. Der branchenweite Fachkräftemangel mache es erforderlich, „dass die Eisenbahnverkehrsunternehmen reagieren müssen, um die angebotenen Fahrten so planbar wie möglich zu machen“.

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