Oberhausen. Das Stadtarchiv Oberhausen will möglichst vielen Menschen zeigen, dass Archivarbeit keineswegs staubtrocken und langweilig ist. Diese Ideen gibt es.
Das Stadtarchiv Oberhausen will bis zum Jahr 2030 stärker in der Stadtgesellschaft präsent sein. Ziel ist eine größere Bekanntheit und Verankerung des Stadtarchivs in der Bevölkerung. Auf spannende Weise sollen stadtgeschichtliche Themen vermittelt und entsprechende Projekte gestartet werden.
Dem Kulturausschuss liegt in seiner Sitzung am 23. Januar ein entsprechendes ausführliches Konzeptpapier vor. Die Reorganisation der Personalstelle Schulkultur/historisches Klassenzimmer zu einer Stelle für die historische Bildung/Archivpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit sei im Jahr 2023 der erste Schritt auf diesem Weg gewesen, heißt es. Diese neue Stelle habe nun ein größeres Aufgabenspektrum und sei nicht auf die Themen Schulkultur und historisches Klassenzimmer beschränkt.
Das Archivteam versteht sich als „der erste Ansprechpartner zur Stadtgeschichte in Oberhausen“ und formuliert dazu ein ehrgeiziges Ziel: Mehr Menschen sollen dazu ermutigt werden, im Stadtarchiv an historischen Quellen zu arbeiten. So soll die Stadtgeschichte stärker und vielfältiger als bisher erforscht werden. Das verbessere auch die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit Oberhausen, heißt es.
Anfang 2025 sollen nun die Angebote der historischen Bildung und Archivpädagogik standardisiert werden, dazu zählen Archivführungen ebenso wie Praktika für Schüler und Studenten. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Führungen gelegt werden. Sie stellen nach Einschätzung des Archivteams „die direkteste Möglichkeit dar, die Archivarbeit und die Bedeutung des Archivs interessierten Personen zu vermitteln“. Möglichst viele Oberhausener sollen Einblicke in die Stadt- und Regionalgeschichte erhalten, aber auch die Arbeit mit historischen Quellen kennenlernen.
Gutes Beispiel: die Reihe „Oberhausener Stadtgeschichte(n) entdecken“
Um das Spektrum von historischer Bildungsarbeit und Archivpädagogik zu erweitern, seien bis 2030 weitere Kooperationen angedacht, heißt es in dem Konzeptpapier zur kommenden Sitzung des Kulturausschusses. Dazu zählen Projekte mit der Geschichtswerkstatt und Stadtteilvereinen sowie mit Hochschulen der Region. Als gutes Beispiel sieht das Archivteam die Veranstaltungsreihe „Oberhausener Stadtgeschichte(n) entdecken“. Bei dieser Reihe arbeiten das Stadtarchiv, die VHS, die Geschichtswerkstatt, die Historische Gesellschaft, die Literarische Gesellschaft, die Gedenkhalle und das LVR-Industriemuseum zusammen und gestalten jedes Jahr historische Vorträge, Veranstaltungen und Ausstellungen.
Bildungspartnerschaften mit Schulen sind ebenfalls geplant und sollen ab dem Schuljahr 2025/2026 verstärkt verwirklicht werden: Angebote, in denen Schülerinnen und Schüler dann sowohl das Archiv als auch das historische Klassenzimmer kennenlernen können. Erste positive Kontakte seien bereits im Jahr 2024 mit der Wunderschule in Lirich geknüpft worden.
Wichtige Zielgruppe: Senioren als Zeitzeugen der Stadtgeschichte
Nicht zu vergessen: Eine weitere wichtige Zielgruppe stellen Seniorinnen und Senioren dar. Das Stadtarchiv will künftig in Altenheimen präsent sein. „Möglicherweise gelingt es bei dieser Zusammenarbeit, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zur Stadtgeschichte zu gewinnen, die für Interviews – sowohl Audio, Video als auch in schriftlicher Form – zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Konzeptpapier. Dabei seien im Vorfeld Schulungen für das Archivpersonal wichtig, damit möglichst einfühlsam und umsichtig mit dieser besonderen Zielgruppe umgegangen werden könne. Kontakte zu passenden Alteneinrichtungen sollen ab 2025/26 aufgenommen werden.
Größere Ausstellungsprojekte sind ebenfalls geplant. Dabei wirft das Archivteam auch schon einen Blick auf das Jahr 2029: Es wird geprüft, ob 100 Jahre danach eine Ausstellung zur kommunalen Neugliederung von 1929 ins Leben gerufen werden kann – damals entstand Oberhausen in seinem heutigen Gebietsumfang.
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