Oberhausen. Eine Ausstellung, die ab Sonntag, 19. Januar öffnet, rückt am Centro in Oberhausen Menschen in den Blick, die sexualisierte Gewalt erlitten haben.
In Oberhausen kommen in diesem Januar und Februar Menschen zu Wort, die sexualisierte Gewalt erleiden mussten. In der dokumentarischen Fotoausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“, zu sehen im Kirchenzentrum in der Neuen Mitte Oberhausen, geht es um sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche, doch die Foto- und Textpräsentation wendet sich an alle Menschen, die so etwas, wo auch immer, erleben mussten und macht ihnen im Begleitprogramm konkrete Gesprächsangebote.
Tausende Menschen bundesweit sind von sexualisierter Gewalt betroffen. Die nun in Oberhausen gastierende Ausstellung ist im Jahr 2022 von der Künstlerin Ilonka Czerny für die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Wanderausstellung entwickelt worden. Ab dem 19. Januar ist sie im Café Mary & Joe des Kirchenzentrums am Platz der Guten Hoffnung zu sehen.
„Betroffene zeigen Gesicht“: Kindheitsfotos und emotional aufwühlende Texte
Die Präsentation zeigt zahlreiche Kindheitsfotos von Betroffenen, dazu sehr persönliche Texte, die mitunter im Detail auf den erlebten Missbrauch eingehen. In den emotional aufwühlenden, persönlichen Texten geht es um sexualisierte Gewalt und Missbrauch, vor allem durch hauptamtliche Geistliche, im katholischen kirchlichen Umfeld, doch zugleich sind alle Betroffenen, ob aus kirchlichem oder weltlichem Bereich, angesprochen. Martin Fey und seine Mitstreiter aus den Reihen der Oberhausener Initiative „Kirche vor Ort verändern“ haben den Anstoß zu diesem Ausstellungsprojekt in Oberhausen gegeben. Die katholische und evangelische Kirche sowie der Betroffenenbeirat des Bistums Essen zählen zu den Projektpartnern.
„Die Ausstellung soll ein starkes Zeichen setzen, dass in unserer Kirche kein Platz für Missbrauch ist und dass wir mit diesem Thema möglichst transparent umgehen wollen“, sagt Katholikenrats-Vorsitzender Thomas Gäng. „Für uns als Institution Kirche muss es vor allem darum gehen, den Betroffenen zuzuhören“, ergänzt Superintendent Joachim Deterding für die evangelische Seite. Im Begleitprogramm sind vier Frühstücks-Termine aufgelistet: Gesprächsangebote von Betroffenen für betroffene Menschen. Diese Termine sind am 21. und 28. Januar sowie 4. und 11. Februar (jeweils dienstags) von 10 bis 12 Uhr im Café Mary & Joe des Kirchenzentrums.
„Betroffene zeigen Gesicht“: Info- und Gesprächsangebote im Programm
Zu den weiteren Programmpunkten zählen ein fachkundig moderiertes Gespräch mit dem Thema „Lebenslang - das Leben nach dem Missbrauch“ am Donnerstag, 23. Januar, um 18 Uhr. Ebenfalls um 18 Uhr startet am Dienstag, 28. Januar ein Infoabend zum Thema Prävention mit Fachfrauen des Bistums und der Stadt Oberhausen. Wo gibt es Hilfe und Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt? Darauf gibt ein weiteres Infotreffen am Dienstag, 11. Februar, ebenfalls um 18 Uhr, im Detail Auskunft.
Den Projektpartnern geht es um konkrete Unterstützung für die Menschen. Wer die Ausstellung besucht, kann auf Wunsch ein persönliches Gespräch führen und auf umfangreiches Info-Material zurückgreifen, in dem wichtige Hilfs- und Beratungsangebote aufgeführt sind. Das komplette Begleitprogramm finden Interessenten auch unter www.mary-and-joe.de/veranstaltungen. „Die Ausstellung kann wegen ihres emotionalen Themas sehr belastend sein, daher rufen wir dazu auf, achtsam und nachsichtig mit sich selbst zu sein“, sagt Martin Fey, der unterstreicht, dass hier „die Perspektive der Betroffenen“ Priorität hat.
„Betroffene zeigen Gesicht“: Finissage am 14. Februar mit Gastvortrag
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 19. Januar, um 15 Uhr; dann ist auch Rolf Fahnenbruck für den Betroffenenbeirat im Bistum Essen mit dabei und wird eines der vier Grußworte sprechen. Mit einer Finissage am Freitag, 14. Februar, um 18 Uhr endet die Ausstellung mit einem Gastvortrag von Matthias Katsch vom Verein „Eckiger Tisch“.
Das sind die Öffnungszeiten des Cafés Mary & Joe:
Montags 16 bis 20 Uhr; dienstags 10 bis 14 Uhr; donnerstags 16 bis 20 Uhr; freitags 10 bis 14 Uhr; samstags 12 bis 16 Uhr.
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