Oberhausen. Viele Niederländer sind zeitig zum verkaufsoffenen Sonntag gereist. Centro-Kunden warten am Mittag in Schlangen schon vor geschlossenen Türen.
Das Warten ist der schwierigste Teil. Das wussten schon „Tom Petty and the Heartbreakers“ in ihrer Liebesschmonzette „The Waiting“. Und wenn man die Engelsgeduld von Einkaufstütenträgern am Sonntagmittag im Centro Oberhausen beobachtet, müssen ganze Kolonnen von Menschen auf Wolke sieben schweben.
Verkaufsoffener Sonntag im großen Einkaufszentrum - und gewartet wird tatsächlich häufig. Zunächst auf der Autobahn. Der Verkehr staut sich an der Abbiegespur der Osterfelder Abfahrt „Neue Mitte“ gegen Mittag bis zum Gasometer.
Wer vorsichtshalber früh anreist, noch bevor die Ladenbesitzer um 13 Uhr ihre Rollgitter hochziehen, wartet in guter Gesellschaft. Egal, ob vor dem Schuhhändler Deichmann, dem Modehändler H&M oder dem Elektronikanbieter Apple: Zum Startschuss an den Türen wird das Einkaufszentrum nicht sofort voll, einige Parkhäuser sind es aber schon. Das Parkleitsystem an der Centroallee klärt unmissverständlich auf: Die Parkhäuser 1 und 2 sind dicht.
Centro Oberhausen: Kunden kaufen Süßigkeiten - klassische Sneaker bleiben gefragt
Weihnachtsgeschenke suchen, sich spontan selbst beschenken - alles ist dabei. Man muss nicht auf die Nummernschilder der Karossen auf den Parkplätzen schauen, um zu erkennen: Der Großteil der Stöbernden stammt von außerhalb. „Wir wollen den Weihnachtsmarkt besuchen und ein bisschen Einkaufen“, ruft eine Zipfelmützen tragende Gruppe aus der grenznahen niederländischen Stadt Nijmegen .
Ja, gefühlt unterhält sich jeder zweite Glühweinträger an diesem Sonntagmittag auf Holländisch. Schon zum Auftakt der Rabattwoche „Black Week“ schauten viele Kunden aus dem Nachbarland vorbei. Sie stehen für eine große 5,50-Euro-Bratwurst an und gönnen sich eine 5,20-Euro-Zimtschnecke.
Die Vorweihnachtszeit funktioniert in der Shopping-Mall sehr kulinarisch. In den Süßigkeiten-Shops herrscht Hochbetrieb. Bei Lindt bilden sich an der Kasse lange Schlangen. Es werden Weihnachtsmänner, Schoko-Kugeln und Pralinen aus den Regalen getragen.
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Das Personal in Turnschuhläden wie JD Sports und Snipes hat im Westfield Centro traditionell viel zu. Auch wenn im kommenden Jahr vor allem pinke Sneaker angesagt sein sollen, kaufen Kunden beim verkaufsoffenen Sonntag farblich eher klassisch: schwarz und weiß.
Centro Oberhausen: Mercedes-SUV aus Legosteinen ist ein beliebtes Fotomotiv
Das gilt nicht für die Schaufenster des Sandalen-Anbieters Crocs. Bei den klobigen, aber angesagten Gummilatschen vertrauen die Kunden dem Motto: je knalliger die Farbe, desto besser.
Am Kaufhaus-Eingang von Galeria verteilen Helferinnen werbewirksam Weihnachtslose. Verkäuferinnen schmücken sich mit weihnachtlichen Dekohüten. An den Rolltreppen stehen tischweise Christmas-Sonderartikel. Und Kunden tragen dekorative Nussknacker für 15 Euro zur Kasse.
Besonders beliebtes Fotomotiv: In der Spielzeugabteilung steht ein Mercedes-SUV in Originalgröße im Schaufenster, gefertigt und zusammengebaut aus tausenden Legosteinen. Abgefahren!
Immerhin: In der Coca-Cola-Oase müssen Hungrige zur Mittagszeit verhältnismäßig wenig Wartezeit einplanen. „Das wird sich bis 18 Uhr noch ändern“, wagt das Personal hinter einer Imbisstheke eine schlüssige Prognose. Es gilt das Motto: erst Shoppen, dann Futtern.
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