Oberhausen. Traurig: Der Schmuddel-Tunnel in Oberhausen-Sterkrade bleibt noch viele Jahre bestehen. Die Sanierung verschiebt sich - und doch wird gebuddelt.
In diesen Tagen beginnen Bauarbeiten am Bahnhof in Oberhausen-Sterkrade. Sie dürften bei vielen Menschen die Hoffnung wecken, dass der lang ersehnte Umbau endlich beginnt, damit der Schmuddel-Tunnel verschwindet. Doch das Mammutprojekt hat die Deutsche Bahn verschoben - um viele Jahre. Statt im Jahre 2026 soll es wahrscheinlich jetzt erst 2032 soweit sein - ganze sechs Jahre später. Aber warum richtet die Bahn dann jetzt schon eine Baustelle ein?
Arbeiten am Bahnhof in Oberhausen-Sterkrade für neue Versorgungsleitungen
Damit eines Tages überhaupt eine Erneuerung des Bahnhofs erfolgen kann, müssen zuvor Fernwärme- und Abwasserkanäle verlegt werden, erklärt der städtische Planungsdezernent Thomas Palotz. Das Vorhaben war schon länger für den jetzigen Zeitraum geplant. „Dabei soll es auch bleiben, denn dadurch sind schon einmal wichtige Voraussetzungen für den Umbau geschaffen. Schließlich ist das Projekt nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.“
Bahn braucht die Strecke in Oberhausen für Umleitungen
Die Bahn hat die Stadt in einem Brief und auch in Gesprächen darüber informiert, dass es sich mit der geplanten Instandsetzung des maroden Sterkrade Bahnhofs hinzieht. Ursache ist, dass der Konzern in den nächsten Jahren zahlreiche Großprojekte in Angriff nehmen will, um das sanierungsbedürftige Schienennetz auf Vordermann zu bringen.
Dies wiederum hat Sperrungen zahlreicher Strecken zur Folge, für die aber dann Umleitungen geschaffen werden. Genau für diesen Zweck braucht die Bahn die Gleise, an denen der Sterkrader Bahnhof liegt. Ursprünglich war vorgesehen, Abschnitte während des Umbaus, der in zwei Jahren beginnen sollte, zu sperren. Doch aus dem Schreiben lässt sich nach Angaben von Palotz schlussfolgern, dass die Bahn die Strecke unbedingt noch benötigt.
Unterführung und Vorplätze am Bahnhof Oberhausen-Sterkrade für 1,2 Millionen Euro erneuern
Die Zeitschiene der Bahnfachleute sieht jetzt vor, mit den genauen Planungen des Sterkrader Bahnhofsumbau erst im Jahr 2030 zu beginnen, anschließend Aufträge auszuschreiben und 2032 mit den Arbeiten zu starten. Für rund 1,2 Millionen Euro sollen sowohl die Unterführung als auch die beiden Vorplätze eine neue Beleuchtung erhalten.
Die Wände sollen in Teilen mit Aluminium ausgestattet werden, die Licht-Elemente erhalten. Die Lichtstränge können hoch- und auch wieder runtergedimmt werden. Treppenläufe und Rampen sollen mit eingelassenen Strahlern in Szene gesetzt werden. Schließlich sollen mit der geplanten Beleuchtung draußen auch die beiden Vorplätze eine Aufwertung erfahren.
Stadt Oberhausen pocht auf Verträge mit der Deutschen Bahn
Die Stadt habe mit der Bahn entsprechende Vereinbarungen getroffen, dass die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden, allerdings nun deutlich später als vorgesehen, erklärt Beigeordneter Palotz. Der Ausbau der Betuwe-Strecke, mit dem ein zusätzliches Gleis für den Güterverkehr entsteht, sei von der Verschiebung nicht betroffen.
Auf die Bürger kommen am Bahnhof Oberhausen-Sterkrade Einschränkungen zu
Um die Versorgungsleitungen zu erneuern, kommen auf die Bürger einige Einschränkungen zu. Die Behinderungen will die Bahn aber nach eigener Aussage so gering wie möglich halten. Die Baugrube zum Start der Arbeiten liegt an der Ecke Ostrampe/Bahnhofstraße. Hier wird die Einfahrt in die Bahnhofstraße für die Zeit der Bauarbeiten gesperrt, eine Umleitung ist eingerichtet.
Ein Teil des Arnold-Rademacher-Platzes dient während der Bauzeit dazu, die Baustelle einzurichten als auch beispielsweise Material zu lagern. In der Bahnhofstraße im Bereich des Zilianplatzes befindet sich die Baugrube, in der die Vortriebsmaschine ihre Arbeit beendet. Für die Arbeiten rechnet die Bahn mit rund sechs Monaten.
Vollkommen unabhängig davon sind die Kanalbauarbeiten zu sehen, mit denen die Emschergenossenschaft voraussichtlich im Herbst 2025 oder Anfang 2026 startet. Bekanntlich wird unter die Bahnhofstraße ein neuer Reinwasserkanal für den Elpenbach gelegt - für elf Millionen Euro. 2026 soll dann der große oberirdische Umbau der Bahnhofstraße inklusive Umgebung starten. Dieser soll dafür sorgen, dass sich die Sterkrader Innenstadt als „klimaresilientes Quartier“ aufstellen kann, um sich besser gegen Hitze und Starkregen wappnen zu können.
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