Oberhausen. Schon seit über zwei Jahren ist das Oberhausener Bad wegen immenser Schäden geschlossen. Die Neueröffnung ist für ein markantes Datum geplant.

Ein Ende des langen Wartens zeichnet sich ab und Schwimmfans können aufatmen: Es steht ein Termin zur Neueröffnung des Hallenbads Sterkrade fest: Am 8. März soll es so weit sein, zunächst für Schulen und Vereine, kurze Zeit dann auch für die allgemeine Öffentlichkeit.

Kosten für das Oberhausen Hallenbad sind auf 18 Millionen Euro gestiegen

Dabei handelt es sich um ein markantes Datum. Wenn es mit dem Termin klappt, wovon alle Beteiligten ausgehen, dann kann das Bad an dem Tag seinen 70. Geburtstag feiern, das exakt am 8. März 1955 seiner Bestimmung übergeben wurde. Seit über zwei Jahren ist es mittlerweile geschlossen. Überall war Wasser ausgetreten. Das wiederum hatte immense Schäden zur Folge, von denen im Laufe der Zeit immer mehr zum Vorschein kamen. Die Kosten stiegen wie bei einer Flut. Am Ende sind es nun rund 18 Millionen Euro, die die Stadt in die Freizeitstätte pumpt, anfangs war von fünf Millionen Euro die Rede.

Der Betriebsausschuss der Servicebetriebe Oberhausen, die bei der Instandsetzung Regie führen, nahm den aktuellen Stand in Augenschein und ließ sich zugleich erklären, was noch zu tun ist. Momentan ist der gesamte Trakt noch eine große Baustelle, doch es gibt einen klaren Zeitplan, um die noch erforderlichen Arbeiten zu erledigen, erläuterte der zuständige Abteilungsleiter Pierre Fischer.

Neues Edelstahlbecken für das Hallenbad Oberhausen-Sterkrade
Ganz neu: Das Becken im Hallenbad Sterkrade musste komplett ausgetauscht werden. Die Sanierung des Schwimmbades hat insgesamt 18 Millionen Euro gekostet. © Körner; Theo

Eröffnungstermin des Oberhausener Bades stand wegen fehlender Fliesen auf der Kippe

Inmitten des Gebäudes, in klassischer Nachkriegsarchitektur errichtet, glänzt bereits das neue Edelstahlbecken. In Kürze startet der Fliesenleger, der einige Zeit brauchen wird, um seinen Auftrag zu erfüllen. Zwischenzeitlich bestand große Sorge, dass der Neustarttermin noch an den Fliesen scheitern könnte. Die Lieferfirma hat, wie es während des Rundgangs hieß, Insolvenz angemeldet. Doch mit etwa sechs Wochen Verspätung sind nun doch mengenweise Paletten Kacheln eingetroffen.

In helleren und dunkleren Blautönen sind die Fliesen für Sitzbänke und einen großen Teil der Wände gehalten, weiß, grau und beige hingegen kommen sie für den Boden daher. Auf einen Komfort werden Badegäste allerdings künftig wohl verzichten müssen: Wärmende Sitzbänke gehören der Vergangenheit an und das, wie der Beigeordnete Michael Jehn erklärte, aus gutem Grund. Denn einer der maßgeblichen Gründe für den immensen Schaden im Hallenbad ist offensichtlich durch leck geschlagene Rohre entstanden, mit denen die Bänke per Fernwärme für wohlige Temperaturen sorgten. Diese Leitungen sind inzwischen entfernt, werden aus gegebenem Anlass auch nicht ersetzt. Während der Besichtigung hieß es, dass es im Hallenbad auch so warm genug sei, da brauche es nicht zwingend noch eigens geheizter Sitze.

Neues Edelstahlbecken für das Hallenbad Oberhausen-Sterkrade
Der kleinere der beiden Sprungtürme im Hallenbad Sterkrade ist komplett erneuert worden. © Körner; Theo

Die Instandsetzung der öffentlichen Umkleidekabinen im Oberhausener Bad dauert länger an

Etwa einen Monat, bevor die ersten Schwimmer wieder in das erfrischende Nass eintauchen können, soll die Becken mit Wasser gefüllt werden. In das Edelstahlbecken passen rund 750 Kubikmeter. Kurz danach erfolgt dann auch schon die erste Bewährungsprobe. Mit Farbmitteln wird getestet, ob das Chlor auch überall hingelangt. Gegebenenfalls muss technisch nachgesteuert werden.

Zur Aufgabenliste, die es in den kommenden Wochen weiter abzuarbeiten gilt, gehört unter anderem die Erneuerung der Umkleidekabinen. Die SBO hat zugesehen, dass die Räume für Schulen und Vereine passend fertig sind. Denn ihnen macht die jahrelange Schließung schwer zu schaffen. Mit den Kabinen für die Öffentlichkeit dauert es etwas länger, aber auch hier wollen die Servicebetriebe zügig vorankommen. Sie sollen wenn eben möglich bis April fertig sein.

Der Betriebsaussschuss der Serviebetriebe Oberhausen hat sich den Fortschritt der Bauarbeiten im Hallenbad Sterkrade angesehen.
Florian Reeh, Betriebsleiter der Servicebetriebe Oberhausen, Abteilungsleiter Pierre Fischer und Beigeordneter Michael Jehn (v.r.) erläuterten den Baufortschritt im Sterkrader Hallenbad. Das Bild zeigt den Ausschuss in dem Raum, der für die öffentlichen Umkleidekabinen reserviert ist. © Körner; Theo

Schutzvorkehrungen sollen ein weiteres Desaster im Hallenbad Oberhausen-Sterkrade vermeiden

Weit fortgeschritten ist bereits die Runderneuerung der technischen Anlagen. Dabei kam es den Servicebetrieben vor allem darauf an, Vorkehrungen zu treffen, um ein so immenses Malheur wie geschehen künftig zu vermeiden. Aus diesem Grund bestehen jetzt für die Filtersysteme aller Wasserbecken geschlossene Kreisläufe. Früher waren sie offen gehalten, wodurch Chlor entweichen und Schäden verursachen konnte. Für größtmögliche Sicherheit soll darüber hinaus ein Korrosionsschutz sorgen. Das Kinderbecken und das große Becken sind mit einer Technik ausgestattet, die entweichende Feuchtigkeit erkennt. Solche Meldungen landen bei einer beauftragten Firma, die per Fernwartung ein wachsames Auge auf das gesamte System hat. Im Fall der Fälle können Techniker entsprechend einschreiten.

Handlungsbedarf sah im Übrigen auch der Dachdecker, als er das Hallenbad unter die Lupe nahm. Handwerker sind derzeit im Einsatz, um das Bitumendach deutlich zu verstärken. Auf ihm soll eine Photovoltaikanlage ihren Platz finden, mit der die Stadt die Sonne anzapft, um Energie für das Hallenbad zu gewinnen. Die Module erbringen eine Strommenge, mit der sich voraussichtlich rund ein Viertel des Bedarfs decken lässt.

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