Oberhausen. Offenbar stören sich Einbrecher-Typen noch nicht einmal mehr daran, dass die Bewohner zu Hause sind: Sie klingeln und fesseln zwei ältere Damen.
Man kann sich in diesen Zeiten noch nicht einmal sicher sein, dass eine alte Regel unter Einbrecherbanden noch gilt: Sie spähen Häuser und Wohnungen aus - und dringen nur in das Zuhause fremder Leute ein, wenn wirklich niemand daheim ist. Doch immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu spektakulären, traurigen und brutalen Einbrüchen gekommen, bei denen die Täter die Bewohner fesseln, erniedrigen und mit ihrer Beute flüchten.
Jetzt ist dieser schlimme Fall auch in Oberhausen eingetreten: Nach Darstellung der Polizei klingelten drei Einbrecher an der Tür eines Einfamilienhauses am Heimfriedweg im Schladviertel: Arglos öffneten die beiden anwesenden Frauen, eine 83-Jährige und eine 67-Jährige, die Tür. Schließlich war es schon längst hell geworden an diesem Dienstagmorgen (3. Dezember 2024), die Uhr zeigte 9.20 Uhr an - und alle drei Männer vor der Haustür trugen gelbe DHL-Jacken wie Postboten.
Die drei Täter trugen Jacken von DHL - wie Paketlieferanten
Die drei Täter griffen dann aber unvermittelt die 67-jährige Dame an - und fesselten beide Frauen. Nach einer kurzen Durchsuchung des Hauses verließen die Täter mit mehreren Handtaschen das Gebäude durch den Hauseingang in unbekannte Richtung.
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Um die Räuber erwischen zu können, sucht die Polizei deshalb bereits am Dienstagnachmittag, wenige Stunden nach der Tat, mit einer öffentlichen Meldung Zeugen für die drei Täter: Vielleicht ist ja jemanden im Schladviertel etwas am Morgen aufgefallen. Zwei der drei Täter sollen 25 bis 30 Jahre alt sein, sie trugen nicht nur die gelben DHL-Jacken, sondern auch eine schwarze Maske. Der dritte Einbrecher hat keine Maske getragen: Er ist zwischen 20 und 25 Jahre alt, trug einen Dreitagebart und eine rot-gelbe Kappe auf dem Kopf. Wer Hinweise geben kann, soll sich unter der Telefonnummer 0208-826-0 oder per Mail an poststelle.oberhausen@polizei.nrw.de an die Oberhausener Polizei wenden.
Der brutale Raubüberfall am helllichten Tag in einem Einfamilienhaus erinnert an ähnliche Vorfälle im Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren. Im Februar 2024 fesselten Einbrecher einen 84-jährigen Bochumer in seiner eigenen Wohnung. In Duisburg fesselten Anfang 2023 drei angebliche Vorwerk-Mitarbeiter eine 77-jährige Frau in ihrer Wohnung und raubten diese aus, in Hamminkeln erlebte ein 89-jähriger Senior einen ähnlichen Alptraum, als maskierte Einbrecher ihn im Herbst 2017 aus dem Schlaf rissen und ihn fesselten.