Oberhausen. Die Oberhausener Stoag stattet Haltestellen mit mehr Info-Anzeigen für die Ankunftszeiten der Busse aus. Doch nicht immer stimmen die Infos.
Seit 2006 rüstet die Stadtwerke Oberhausen AG (Stoag) die Haltestellen in der Stadt mit computergesteuerten Anzeigen aus. Künftig geschieht das nur noch in einer Technik, die zwei neue Vorteile bringt: Die Anzeigen erhalten Strom aus Sonnenenergie und bieten eine Ansage für sehbehinderte Fahrgäste. In einem Jahr sollen dann insgesamt 222 von 746 Haltestellen computergesteuerte Anzeigen haben.
An den großen Verkehrsknoten, am Willy-Brandt-Platz/Hauptbahnhof in Alt-Oberhausen zum Beispiel oder am Bahnhof Sterkrade, sind die großen Bildschirme seit Jahren bekannt. Sie bieten den Vorteil, aktuell zu sein. Das jeweils nächste nach Plan ankommende Bus steht ganz oben auf der Anzeige. Fahrgäste erfahren in Echtzeit, wann mit der Ankunft des Busses zu rechnen ist.
Neue Bildschirme benötigen keine Verkabelung mehr
Allerdings haben die Anzeigen älteren Typs einen Nachteil: Um sie aufbauen zu können, müssen Stromleitungen verlegt werden. Ihre Installation ist also vergleichsweise teuer. Die letzten dieser Anzeigen sind 2021 angebracht worden. Die neuen, etwas kompakteren Bildschirme benötigen keine Verkabelung mehr, weil sie Strom aus Sonnenlicht erzeugen.
Da die 107 älteren Anzeigen aus der Bauzeit bis 2014 keine Ansagemöglichkeit haben, werden sie im nächsten Jahr damit nachgerüstet. 2024/25 werden zudem insgesamt 50 Anzeigen neuen Typs installiert. 2026 kommen 70 weitere hinzu. Die Anzahl der mit Computeranzeigen ausgestatteten Haltestellen wird dann auf 272 steigen. Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent aller Stoag-Haltestellen.
Künstliche Intelligenz noch ausbaufähig
In den Bezirksvertretungen wurde die neue Info-Ausstattung der Haltestellen allgemein begrüßt. In Sterkrade wurde allerdings von Lokalpolitikern gefragt, wieso sich die Fahrgäste nicht hundertprozentig auf die Angaben der Anzeigen verlassen könnten. Die angezeigte Wartezeit stimme nämlich häufig im Alltag des Nahverkehrs-Betriebs nicht. Manchmal sei eine Anzeige-Information sogar völlig falsch.
Der Vertreter der Stoag nannte dafür in der Bezirksvertretung Sterkrade zwei Gründe: Der Computer berechne für jede Fahrtdauer zwischen zwei Haltestellen eine Fahrzeit auf der Grundlage früherer Fahrzeiten. Komme es auf der Strecke zu einer überraschenden Verspätung, werde trotzdem die bis dahin „erlernte“ Fahrtzeit angezeigt. Das könne zu Abweichungen zu der tatsächlichen Fahrzeit im realen Leben führen. Außerdem gebe es manchmal noch Schwierigkeiten, die Daten drahtlos an die Haltestellen-Infotafeln zu übertragen.