Oberhausen. Fast 26.000 Kunden nutzten in Oberhausen in den vergangenen Jahren ein besonderes Angebot der Energieversorgung. Doch zum Jahresende ist Schluss.
Seit 2017 sieht man sie im Stadtbild: orangefarbene und elektrisch angetriebene Retro-Roller. Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) hatte die City-Flitzer zur Verfügung gestellt – und immer mehr Zweirad-Fans haben das Sharing-Angebot in den letzten Jahren in Anspruch genommen. Doch bald ist Schluss.
Die EVO stellt das beliebte Öko-Projekt zum Jahresende ein, die Fahrzeuge werden im Laufe des Dezembers aus dem Verkehr gezogen. Die Entscheidung sei „nach intensiver Überlegung und Prüfung aller denkbaren Handlungsoptionen“ gefallen, heißt es in einer schriftlichen Erklärung des Versorgers. „Trotz positiver Entwicklungen der Kundenzahlen, Fahrten und Buchungen in den letzten sieben Jahren konnte das Geschäftsfeld aufgrund der hohen laufenden Kosten keinen operativen Gewinn generieren.“ Bis zum 20. Dezember werden demnach alle Sharing-Roller deaktiviert, danach sammelt ein EVO-Team die Roller nach und nach ein.
40.000 Euro für zehn E-Roller und App
In den rund sieben Jahren seit Einführung der E-Roller registrierten sich laut EVO 25.745 Kundinnen und Kunden. Gemeinsam legten sie rund 1,1 Millionen Kilometer Fahrtstrecke zurück und vermieden so 210 Tonnen CO₂, die zum Beispiel bei Fahrten mit einem Verbrenner angefallen wären.
Trotz der vielen Kunden war das Geschäft nicht rentabel. Zu den Kosten hat sich die EVO in der Vergangenheit nicht geäußert. „Zu sensibel“ hieß es etwa im Jahr 2021. Einzig beim Auftakt 2017 hatte die EVO die Kosten transparent gemacht: Für die Anschaffung von zehn Rollern und die Entwicklung der dazugehörigen App hat der Versorger rund 40.000 Euro gezahlt. Der Fuhrpark wurde mehrfach aufgestockt, zuletzt lag die Zahl bei 350 Fahrzeugen.