Oberhausen. Parkraum ist knapp in Oberhausen. An der Oskarstraße hagelte es plötzlich Knöllchen. Ein Bürger beschwert sich. Die Stadt verteidigt ihr Vorgehen.

Die Oskarstraße im Stadtnorden von Oberhausen ist eine ganz normale Stadtteilstraße. In Nähe des Postwegs gibt es die Herz-Jesu-Kirche. Auf der einen Seite parken die Autos hier quer zur Parkrichtung in eigenen öffentlichen Parkboxen; auf der anderen Seite stehen die meisten Pkw halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Fahrbahn. Denn so ist es hier vorgeschrieben.

So weit ist auf den ersten Blick alles ganz normal. Doch der Oberhausener Gunnar Vogel hat in einer E-Mail an diese Redaktion speziell diesen Abschnitt der Oskarstraße ins Visier genommen und fragt: „Was soll die entsprechende Regelung auf der Oskarstraße, gegenüber der Herz-.Jesu-Kirche, bezwecken? Dort ist der Gehweg so breit, dass bis vor einigen Monaten alle Autofahrer ihre Fahrzeuge komplett auf dem Gehweg, zwischen mehreren Bäumen, abstellten.“ Das sei über Jahre problemlos so gelaufen. Eine Behinderung von Fußgängern, auch zu zweit, nebeneinander gehend, habe es dabei nicht gegeben, zeigt sich der E-Mail-Autor überzeugt. Und das beschriebene Parkverhalten sei „vernünftigerweise“, wie Gunnar Vogel weiter erklärt, nie von der Stadt und ihren patrouillierenden Einsatzkräften geahndet worden.

Oberhausener Bürger: Plötzlich hagelte es Knöllchen an der Oskarstraße

Auch interessant

Dann die Kehrtwende: Es habe plötzlich wiederholt ärgerliche Knöllchen gehagelt. Der Oberhausener: „Folglich parkte die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer nun mit ihren Autos halb auf dem Gehweg, halb auf der Straße.“ Das entspreche zwar dem dort angebrachten Hinweisschild, dieses Hochbordparken sei aber von einer wenig erfreulichen Entwicklung begleitet worden: Es habe von diesem Zeitpunkt an wiederholte Beschädigungen an den entsprechend hochbord geparkten Autos gegeben. Der E-Mail-Schreiber erläutert, dass diese Beschädigungen offensichtlich beim Rückwärts-Ausparken von dem gegenüberliegenden Parkstreifen (also dort, wo die Autos quer zur Fahrbahn parken) bei Kollisionen entstanden seien. Zudem sei die Fahrbahn nun vielleicht auch „schlicht zu schmal“, so dass auch deshalb hochbord parkende Pkw vermehrt beschädigt werden.

Der Oberhausener sieht das von ihm auf diese Weise geschilderte Verkehrsgeschehen als völlig „widersinnig“ an, weil eine jahrelang gut funktionierende Parkregelung plötzlich durch städtische Knöllchen beendet worden sei; das habe nebenbei auch noch dazu geführt, dass an dieser Stelle die Straßenreinigung nicht mehr vorgenommen werden könne – wegen der jetzt direkt über den Rinnsteinen parkenden Autos.

Stadt verteidigt ihr Vorgehen: Fußgänger haben sich beschwert

Auch interessant

Wie sieht die Stadtverwaltung diesen Fall? Die Stadt argumentiert auf Anfrage der Redaktion, dass der entsprechende Bürgersteig in diesem Abschnitt der Oskarstraße zu schmal werde, wenn die Autos vollständig auf dem Gehweg parken. „Darüber haben sich Bürgerinnen und Bürger bei der Stadt Oberhausen beschwert, so dass dort gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen wurden“, heißt es wörtlich aus dem Rathaus. Die Stadt unterstreicht also, ihre Knöllchen an der Oskarstraße in Höhe der Herz-Jesu-Kirche erst nach Bürgerbeschwerden über den durch parkende Pkw weitgehend blockierten Gehweg gestartet zu haben.

Abschließend heißt es: In der Oskarstraße sei in dem besagten Abschnitt durch das „Verkehrszeichen 315-56 StVO“ das halbseitige bzw. halbachsige Hochbordparken angeordnet, um so genügend Platz für die Passanten zu gewährleisten. Insofern sei dort auch keine neue Verkehrsregelung getroffen worden, sondern die bestehende Regelung werde nun im Interesse der Fußgänger durchgesetzt.