Oberhausen. Dank der Bundesinitiative „Smart City“ darf Oberhausen dicke Geldsummen verteilen, die intelligente Ideen mitbringen. Jeder kann mitmachen.
Viele Menschen klagen zwar darüber, dass alles teuer geworden ist, doch am Ende kaufen zahlreiche Bürger so wie immer: Jeder Eigenheim- oder Wohnungsbesitzer hat für seinen Garten jegliche Geräte: Rasentrimmer, Heckenschere, Ästeschneider, Besen. Wie wäre es, wenn man die gerade nicht benötigten Werkzeuge verleihen könnte? Unter Nachbarn? Doch wann benötigt wer was?
Eine offene Frage - im Alltag macht den Verleih-Service deshalb niemand. Doch wenn jemand eine Verleih-App fürs Stadtviertel programmieren könnte, dann würden Bedarf und Ausleihchancen miteinander schnell abgeglichen. Eine echt smarte, also intelligente Lösung. Genau solche Ideen sucht die Stadt Oberhausen in den nächsten Wochen und Monaten - und will diese mit erstaunlich hohen Fördersummen aus dem Bundestopf belohnen. Immerhin bis zu 50.000 Euro je Projekt stehen bereit, insgesamt darf das Rathaus über eine halbe Million Euro aus der Bundeskasse für smarte Lösungen aus der Bevölkerung verteilen. Deshalb macht die im Grunde mit zwei Milliarden Euro völlig verarmte Stadt ausnahmsweise mal auf dicke Hose - und formuliert das Motto keck: „Ihr habt die Ideen – wir die Kohle“.
Oberhausener stellt Smart-City-Wettbewerb für innovative Ideen am 29. August vor
Mitmachen können bei diesem Smart City-Projekt „Co-Creation-Fund: Gemeinsam smart“ Einzelpersonen, Vereine sowie Oberhausener Unternehmen. Das Ziel: Mit den Ideen soll Oberhausen digital smarter werden. Bei einer besonderen Infoveranstaltung am Donnerstag, 29. August, ab 16 Uhr will die Stadt die Bevölkerung im Zentrum Altenberg über Details informieren, wie man dieses Geld gewinnen kann. Dort will man auch das Smart-City-Netzwerk stärken. Denn Motiv dieser Förderung durch das Bundesbauministerium ist auch, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. „Wir wollen zeigen, ihr seid mit smarten Ideen nicht alleine, und wollen die Bürger miteinander verbinden“, sagt Strategiedezernent Ralf Güldenzopf.
Was kann überhaupt gefördert werden? Förderfähig wäre etwa ein KI-Sprachassistent für Senioren, der sich einfach über WhatsApp bedienen lässt oder ein Technologielabor für Kinder- und Jugendliche, die dort Technologien wie Augmented Reality, Einplatinen-Computer und 3D-Scanner ausprobieren können. Denkbar sind auch eine Plattform zur Buchung altersgerechter Mobilitätsangebote oder eine digital-analoge Erlebnisroute entlang der Emscher - mit QR-Codes. Angesichts verschiedener Grusel-Orte unter Oberhausener Bahnlinien, wie etwa die Osterfelder Fußgänger-Unterführung, könnte man sich auch ein Projekt für eine KI-basierte Licht- oder Musikinstallation vorstellen, die den Tunnel verschönert und das Sicherheitsgefühl dort stärkt.
Anmelden können sich Interessierte zur Altenberg-Infoveranstaltung auf der Seite des Beteiligungsportals „Beteiligung.nrw“ (um eine Anmeldung wird gebeten): https://beteiligung.nrw.de/portal/oberhausen/beteiligung/themen/1008317. Über die Vergabe der Fördermittel entscheidet eine interdisziplinäre Jury.