Oberhausen. Für die eigene Abifeier müssen Schülerinnen und Schüler viel Geld organisieren. Oberhausener Schule rechnet vor, wofür das Geld ausgegeben wird.

  • Abifeiern sind heute perfekt organisierte Partys
  • Abiturienten aus Oberhausen rechnen vor, wofür das Geld gebraucht wird
  • Vor allem das Catering verschlingt eine Menge des Budgets

Christopher Zapf und Lena Tögel sieht man die Anstrengungen der vergangenen Monate gar nicht an. Wie viele tausende Schülerinnen und Schüler haben auch sie fürs Abitur gepaukt und Klausuren geschrieben. Allerdings haben die beiden noch eine weitere Aufgabe bewältigt: Sie haben den Abiball der Gesamtschule Weierheide organisiert. An diesem Samstag wird ab 18 Uhr im Atrium an der Wehrstraße gefeiert. „Viel Stress, viele Diskussionen, aber auch eine schöne Erfahrung“, so lautet das Fazit des 18-jährigen Christopher Zapf. „Ich würde es wieder machen“, stimmt die 19-jährige Lena Tögel zu.

Abifeiern sind heute perfekt organisierte Partys. Es bleibt in den meisten Fällen nicht bei Zeugnisübergabe, Lobesreden und Erinnerungsfotos in festlicher Kleidung. Das Ende der Schulzeit wird gefeiert, und das kräftig: Mit DJ, Fotobox, rotem Teppich und Catering. Und der Spaß kostet – im Falle der Gesamtschule Weierheide stehen unter Strich etwas mehr als 20.000 Euro.

Abifeier: So viel kosten die Karten

„Wir haben vor zwei Jahren mit der Organisation angefangen“, sagt Lena Tögel. Jede Planung fängt mit dem Budget an. Das neunköpfige Orga-Team brauchte Geld. „Ganz viel Geld“, sagen Tögel und Zapf. Die Schülerinnen und Schüler wuschen gegen Geld die Autos der Lehrkräfte, verkauften Waffeln auf dem Pausenhof, gingen auf Flohmärkte, eröffneten einen Stand beim Tag der Offenen Tür, betrieben eine barrierefreie Geisterbahn bei einem Aktionstag der benachbarten Christoph-Schlingensief-Schule. Und sammelten und sammelten.

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Früh stand fest, dass die Karten bezahlbar sein sollten. „Wir sind schließlich eine Gesamtschule“, sagt Christopher Zapf mit Blick auf die Vielfalt der Schülerschaft. Preise über fünfzig Euro pro Karte sollte es nicht geben. Am Ende wurden es 25 Euro und damit bezahlbar für die meisten.

Abiball der Gesamtschule Weierheide in der Eventlocation Atrium

Beliebte Partylocation für Abschlussklassen: die Eventhalle Atrium in Oberhausen. (Archivbild)
Beliebte Partylocation für Abschlussklassen: die Eventhalle Atrium in Oberhausen. (Archivbild) © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Als Nächstes musste die Eventlocation her. Auf dem Markt der Abibälle hat sich das Atrium an der Wehrstraße einen Namen gemacht. Die Location zu buchen ist so, als würde man einen Termin beim Standesamt haben wollen. „Wir haben die Halle vor einem Jahr gebucht. Später hätten wir nicht sein dürfen“, sagt Tögel. Die Halle verschlang etwa ein Drittel des Budgets. Inklusive ist dabei ein Sicherheitsdienst. Die Haftpflichtversicherung mussten die Schülerinnen und Schüler extra abschließen. Falls etwas zu Bruch geht. Und von den Lehrkräften erhielten sie den Hinweis mit der Gema. Denn die verlangt Gebühren für das Abspielen der bekannten Partyhits.

Den größten Batzen jedoch macht das Catering aus. 433 Karten wurden verkauft. Neben den 71 Abiturientinnen und Abiturienten wollen schließlich auch die Geschwister, Eltern und Großeltern mitfeiern. Der Caterer rechnete aus, wie viele Portionen gebraucht werden und nannte den Preis: rund 9000 Euro.

Abiball Oberhausen: Lehrkräfte helfen Schülern bei der Planung

Es sind allerdings auch die vielen Kleinigkeiten, die die Organisation so umfangreich machen. Unterstützung bekommen die Schüler von Beratungslehrern und Oberstufenleiterin Ute Rühl. Sie schaute mit Schulleiterin Doris Sawallich auch immer wieder auf die Kostenrechnungen. Die Party sollte finanziell im Rahmen und erschwinglich bleiben. „Wir wollten aber auch unsere Nerven beruhigen“, sagt Rühl. Schließlich klebt an Geld jede Menge Verantwortung. „Aber die Schüler war sehr verantwortungsbewusst und haben die Feier größtenteils alleine organisiert“, lobt Rühl.

Am Samstag sollen dann auch für Zapf und Tögel die Korken knallen. „Ich glaube, die Anspannung löst sich erst, wenn der offizielle Teil vorbei ist“, sagt die 19-Jährige. Dann hat sie einen doppelten Grund zum Feiern: das Abi-Zeugnis und die Organisation des Abiballs. Der ist auch nur einmal im Leben.