Friedensdorf Oberhausen schließt Jahr mit positiver Bilanz ab
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Oberhausen..
Das Friedensdorf Oberhausen hat entgegen aller Befürchtungen das vergangene Jahr ohne finanzielle Einbrüche überstanden. 2010 nahm das Friedensdorf 417 Kinder aus acht Nationen neu auf, 395 Kinder aus zehn Nationen kehrten zu ihren Familien zurück.
Dorffest im Friedensdorf Oberhausen 2010
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Dass es gelungen ist, allen Verpflichtungen nachzukommen und alle Versprechen einzuhalten, ist für Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs die wichtigste Nachricht aus der Bilanz 2010. „Um die Kontinuität zu gewährleisten, müssen wir die Arbeit finanziert bekommen, und deshalb brauchen wir Spender, die ihr Vertrauen in uns setzen.“ Entgegen der Befürchtungen sind im vergangenen Jahr finanzielle Einbrüche ausgeblieben. „Vielmehr konnten wir uns über etwa 500.000 Euro Mehreinnahmen im Vergleich zu 2009 freuen“, so Jacobs. Darüber, ein positives Fazit ziehen zu können, freue er sich besonders, weil 2010 „das erste Jahr unter neuer Leitungsstruktur“ nach dem Tod von Ronald Gegenfurtner war und die Friedensdorf-Arbeit deshalb streng beobachtet worden sei.
Ziel aller Anstrengungen sei, „dass die Hilfe des Friedensdorfes nicht mehr erforderlich ist“. Das ist bereits in Vietnam der Fall, wo mit der Einzelfallhilfe die Arbeit vor über 40 Jahren begann. Wegen der verbesserten Infrastruktur des Landes und des hohen Niveaus der medizinischen Versorgung steht die „finale Reise“ in das erste Friedensdorf-Partnerland 2011 auf dem Flugplan.
Großes Interesse an Friedens-Bildung
Von Beginn an steht die Friedensarbeit auf mehreren Säulen. Im Rahmen der Einzelfallhilfe werden Kinder, die dringend einer medizinischen Behandlung bedürfen, die in ihren Heimatländern nicht geheilt werden kann, nach Deutschland geflogen, in den Partnerkliniken versorgt und im Friedensdorf rehabilitiert, bevor sie in die jeweilige Heimat zurückfliegen. Im Jahr 2010 nahm das Friedensdorf 417 Kinder aus acht Nationen neu auf, 395 Mädchen und Jungen aus zehn Nationen kehrten zu ihren Familien zurück. Wie schon in den Vorjahren kamen die meisten Kinder aus Angola (172) und Afghanistan (154). 102 Krankenhäuser waren bereit, die jungen Patienten kostenlos aufzunehmen und behandeln. „16 Kliniken – auch in den Heimatländern der Kinder – haben als Konsultationskrankenhäuser Diagnosen erstellt, 39 Arztpraxen stehen uns mit Rat und Tat zur Seite“, so der Friedensdorf-Leiter. „Dort können wir rund um die Uhr um Hilfe bitten. Ohne sie könnten wir die Arbeit nicht umsetzen.“
Friedensdorf-Patienten
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Dies gelte auch fürs ehrenamtliche Engagement. 144 Freiwillige werden vom Friedensdorf eingesetzt, zusätzlich betreuen 87 Helfer in den bundesweit verteilten Kliniken Friedensdorf-Kinder mit.
Zweite Säule ist die Auslandsprojektarbeit, bei der es darum geht, Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, dass die Kinder in ihren Heimatländern versorgt werden können. Gefördert werden Basis-Gesundheitsstationen, Krankenhäuser, aber auch Schulen und Friedensdörfer durch Geld- und Sachspenden (Lieferung von Hilfsgütern). So konnten 2010 in Usbekistan 78 Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten operiert werden, 55 Kinder mit Fehlstellungen der Beine wurden in einem Orthopädie-Zentrum erfolgreich behandelt. „Das Projekt arbeitet enorm effizient“, so Jacobs.
Das Interesse an Friedens-Bildung ist groß. 62 Gruppen besuchten 2010 das Friedensdorf. Jacobs: „Für junge Menschen ist das ein Erfahrungsschatz, den wir eher unter- als überschätzen. Das Erlebnis bleibt lange erhalten.“
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