Oberhausen. Die einstige Oberbürgermeisterin ist die bekannteste Bürgerin der Stadt.
Über mehrere Jahrzehnte hinweg prägte Luise Albertz nicht nur die Politik in Oberhausen, sondern auch auf Landes- und Bundesebene entscheidend mit. „Ihr Name ist aus der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik und dem Wiederaufbau des Landes Nordrhein-Westfalen nicht wegzudenken“, würdigte nach ihrem Tod im Jahr 1979 der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau ihr Lebenswerk. Albertz war Landtagsabgeordnete (1947 bis 1950) und saß im Bundestag (1949 bis 1969) für die SPD. In Bonn erarbeitete sie sich durch ihren Einsatz als Vorsitzende des Petitionsausschusses schließlich den Beinamen „Mutter der Bedrängten“.
Doch was die Befragten des aktuellen NRZ-Bürgerbarometers wohl am meisten beeindruckt hat, war Albertz Einsatz für Oberhausen. Insgesamt 25 Jahre, von 1946 bis 1948 und dann wieder von 1956 bis 1979 hatte sie das Amt der Oberbürgermeisterin inne. Als erste Frau war sie erste Bürgerin einer deutschen Großstadt. „Sie war zurückhaltend, aber hartnäckig. Sie handelte oft unbemerkt, dann aber immer zupackend und mutig“, heißt es in Johannes Raus Würdigung weiter. Noch heute nennen 23 Prozent der Oberhausener Luise Albertz wohl auch aufgrund dieser Qualitäten als die bekannteste Tochter der Stadt.
„Kein Weg war ihr zu weit, kein Hindernis zu groß, wenn es galt, für ihre Stadt etwas herauszuholen“, lobte Willy Brandt, damals SPD-Vorsitzender, Albertz unermüdlichen Einsatz für Oberhausen.
Noch heute ist die Stadthalle, die „gute Stube Oberhausens“, nach ihr benannt. Und auch in der Neuen Mitte erinnert ein „Luise-Albertz-Platz“ an ihre Verdienste um die Stadt.