Oberhausen. Eine einstige Kirche als Sportstätte? Das hat die Politiker in Osterfeld erstaunt. Die Frage nach den Folgekosten blieb unbeantwortet.

Erstaunen war die Reaktion in der Bezirksvertretung Osterfeld, als die Beamten aus dem Rathaus dort über das Projekt berichteten, die frühere katholische Kirche St. Josef an der Vestischen Straße im Ortsteil Heide künftig als Sporteinrichtung zu nutzen. Nach genaueren Informationen fragten sie allerdings vergeblich.

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Im September 2020 hat die Katholische Kirche das Gotteshaus aufgegeben. Sie unterstützt den Plan, darin einen Bewegungsraum für Kinder und Jugendliche zu schaffen. So könnte die hohe Decke für einen Kletterpark genutzt werden. Schulen, Kitas, Vereine und Privatpersonen könnten die Einrichtung nutzen.

3,4 Millionen Euro soll der Umbau kosten. Der Sanierungsbedarf des denkmalgeschützten ehemaligen Gotteshauses gilt als gering. Ein Förderprogramm macht es möglich, dass die Bundesregierung 90 Prozent dieser Kosten übernimmt. Der Rat der Stadt hat die Bewerbung um diese Fördermittel Anfang Oktober beschlossen.

Einfache Beschreibung genügte für Bewerbung

Ralf Langnese (Grüne) wollte wissen, welche konkrete Nutzung denn nun geplant sei und wer die laufenden Kosten dafür trage. "Es ist ansonsten begrüßenswert, aber was hängt alles dran?", wollte er wissen. Nach weiteren Neuigkeiten fragte auch die CDU.

Der Förderantrag sei gestellt, hieß es von der Stadtverwaltung. Dafür habe eine einfache Beschreibung des Projekts genügt. Details gebe es noch nicht. Man habe aber Kontakt mit dem katholischen Jugendwerk "Die Kurbel" aufgenommen, das in Osterfeld seinen Sitz hat. Die Kirche könnte sogar Eigentümer bleiben. Denkbar wäre aber auch, dass die Stadt das Gebäude für einen Euro übernimmt.

Haushaltsausschuss des Bundestags trifft Vorauswahl

Der Haushaltsausschuss des Bundestags treffe unter den eingegangenen Bewerbungen eine Vorauswahl, hieß es weiter. Werde das Projekt berücksichtigt, habe die Stadt danach drei Monate Zeit, um ein genaues Betriebskonzept vorzulegen. Die Fördergelder würden dann einige Monate später bewilligt. Die Kirche steht unter Denkmalschutz, kann also nicht abgerissen werden.