Oberhausen.. Die Mitglieder der Christus-Kirchengemeinde bereiten mit großen Einsatz ihr Sommerfest am 15. Juni vor. Vor 150 Jahren wurde die Kirche errichtet. „Dieses ehrenamtliche Engagement ist bemerkenswert“, zeigt sich Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin erfreut über den Arbeitseifer der Gemeindemitglieder.

Sie haben in alten Aufzeichnungen recherchiert, wochenlang genäht und mancher wurde zum Experten für Flammkuchen: Die Mitglieder der evangelischen Christus-Kirchengemeinde in Alt-Oberhausen überlassen in ihrem Jubiläumsjahr nichts dem Zufall. Vor 150 Jahren wurde die Kirche an der Nohlstraße geweiht – mit großem Einsatz bereiten die Gemeindemitglieder nun das Sommerfest am Sonntag, 15. Juni, vor. „Es ist erstaunlich, wie sehr sich alle einbringen. Dieses ehrenamtliche Engagement ist bemerkenswert“, zeigt sich Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin hocherfreut über den Arbeitseifer der Gemeindemitglieder.

Deutsche Oper als Fundgrube

„Bereits im vergangenen Jahr war uns allen bewusst, dass wir das Jubiläum der Kirche mit besonderen Aktionen begehen wollen. Darum haben wir alle angefangen, die Augen aufzuhalten, um authentische Kleidungsstücke zusammenzutragen“, berichtet Peter Bruckhoff. Die Gemeindemitglieder nutzten Internetauktionshäuser, stöberten zudem in Second-Hand-Läden und konnten auch immer wieder Glückstreffer vermelden. „Als es in der Deutschen Oper in Duisburg eine Versteigerung eines Teils des Kleidungsfundus gab, war das schon eine richtige Fundgrube für uns.“

Familiengottesdienst zum Beginn



Um 10 Uhr beginnt das Sommerfest mit einem Familiengottesdienst, bei dem der Fun-Vocal-Chor singen wird.

Ab 11 Uhr gibt es dann verschiedene Attraktionen, etwa eine Holzwerkstatt für Kinder sowie Bingo, Kistenklettern und Yoga. Für Speis und Trank ist ebenfalls gesorgt.

Das Flair nachbilden

„Wir haben nicht den Anspruch, mit den Kleidungsstücken historisch vollkommen akkurat zu sein, wir wollen vielmehr das Flair nachbilden“, so Pfarrerin Schmitz-Jeromin. Und das haben die Gemeindemitglieder gut hinbekommen. Die Männer treten elegant im feinen Zwirn an, mancher trägt einen Gehrock. Alle haben aber die typische Kopfbedeckung des 19. Jahrhunderts auf dem Kopf – den Zylinder. Auch die Damen stecken da nicht zurück: Feine Kleider, Schürzen und Kopfbedeckungen sind entstanden.

Nicht nur über die Bekleidung haben sich die Ehrenamtler Gedanken gemacht. Sie haben auch tief in den Archiven der Kirche gegraben. „1883 gab es zum Beispiel sehr viele Bewerbungen für die Position des Küsters“, konnte Ursula Mehlem in Erfahrung bringen. „Darunter waren teils auch Versehrte aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, die eine sichere Anstellung suchten.“

Mit vollem Körpereinsatz dabei ist auch Erich Sonntag, der den Flammkuchen-Ofen bedient. „Bei unserem St. Martin-Fest im vergangenen Jahr war die Hitze ein wenig zu stark. Als ich das Brot herausholen wollte, hat es mir ein paar Haare versengt“, erzählt er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Nun habe er den Dreh aber raus.