Oberhausen. Tütenweise Bücher würden aus dem Schrank, den die Mercator-Stiftung am Theater Oberhausen aufgestellt hat, weggeschleppt, heißt es auf der Internetplattform Facebook. Viele Bürger haben ihre Hilfe zugesagt und wollen nun spenden
Es ist ein Kommen und Gehen, es herrscht ein Geben und Nehmen und in der Regel funktioniert es auch. Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Bücherschrank am Theater Oberhausen eine beliebte Anlaufstelle für Buchliebhaber. Doch einige Oberhausener wollen beobachtet haben, dass aus dem Schrank, den die Mercator-Stiftung aufgestellt hat, tütenweise Bücher herausgenommen werden. Auf der Internetseite des sozialen Netzwerks Facebooks haben bereits viele ihre Hilfe zugesagt und wollen Bücher spenden.
Andrea-Cora Walther ist eine von vier Bücherpaten, die sich um die Bücherbox am Theater kümmern. Eigentlich, sagt sie, sei es nicht das Problem, dass es zu wenige Bücher gibt, sondern – im Gegenteil – zu viele. Hin und wieder stehen alte, abgegriffene Bücher, „Schundliteratur“ oder auch „zerfledderte Broschüren“ in dem Regal. In regelmäßigen Abständen kontrollieren die Bücherpaten den Inhalt des Schrankes, sortieren und entsorgen alte und schäbige Bücher.
Keinerlei Hinweiszettel an der Bücherbox
Wenn es sein muss, auch tütenweise. Und, so sagt Andrea-Cora Walther, es komme hin und wieder auch zu einer schubweisen Nutzung. Mal bringt jemand tütenweise Bücher, mal nimmt jemand tütenweise Bücher. „So lange keine Regelmäßigkeit festgestellt wird, greifen wir nicht ein“, sagt sie. Denn der Bücherschrank ist eigentlich ein Selbstläufer, das Prinzip funktioniere in Oberhausen wie in den anderen neun Städten, die von der Mercator-Stiftung mit einer Bücherbox bedacht worden sind, prima.
„Es herrscht ein reger Austausch.“ Und so lange das so ist, „lassen wir den Dingen ihren Lauf“, sagt sie. Deshalb gibt es auch keinerlei Hinweiszettel an der Bücherbox, die das Geben und Nehmen reglementieren. Die Bücherpaten haben schon mal über einen Hinweis nachgedacht, der die Bücherspende auf drei begrenzt. Aber diese Idee haben sie schließlich wieder verworfen.
Doch an einer Idee hält Andrea-Cora Walther noch immer fest: Sie würde gern jeweils eine Bücherbox in Osterfeld und Sterkrade installieren. Zwar hat die Mercator-Stiftung das Projekt beendet, aber die Boxen könnten nachgebaut werden. Rund 8000 Euro hat die vor dem Theater gekostet. Dafür sucht sie nun keine Buchspender, sondern erst einmal Geldspender.