Oberhausen.. Sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren brachen 18 Mal in Schulen und einmal auch ins Rathaus ein. Dabei ging es ihnen nicht darum, Beute zu machen, sie wollten lediglich zerstören. Als ein Zeuge die Polizei rief, wurden sie auf frischer Tat ertappt.
Die Fotos von den Tatorten sprechen Bände. Zertrümmerte Scheiben, eingeschlagene Türen, gewaltsam herausgerissene Schubladen, wild verstreute Papiere. Entleerte Feuerlöscher, Urinpfützen auf dem Boden, mit Graffiti beschmierte Wände. Sechs Oberhausener Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren hatten ihr Faible für Vandalismus in Schulen entdeckt. 19 Mal schlugen sie zu bzw. brachen sie in den vergangenen vier Monaten in Schulen und einmal auch ins Rathaus ein und richteten einen Schaden von ca. 40 000 Euro an. Bis die Polizei am 6. Juli vier von ihnen auf frischer Tat erwischte.
Es war ein aufmerksamer Zeuge, der die Polizei an diesem Tag informierte, als er beobachtete, wie die Vier in eine Schule an der Schwartzstraße einstiegen. Sofort fuhren mehrere Polizeiwagen zum Tatort. Polizisten umstellten das Gebäude. Die jungen Täter versuchten noch zu flüchten. Vergeblich.
Einbruch aus Langeweile
Was die Polizei von den Vieren und zwei weiteren Mittätern erfuhr, war erstaunlich. Immer wieder waren die Jugendlichen in die Fasia-Jansen-Gesamtschule (früher Gesamtschule Alt-Oberhausen), das Heinrich-Heine-Gymnasium, die Gebrüder-Grimm-Schule, die Adolf-Feld-Schule und die Anne-Frank-Realschule eingebrochen. Nicht etwa, um dort Großartiges zu stehlen, sondern um des Kicks willen, aus Langeweile. Das erklärten Erster Kriminalhauptkommissar Jürgen Richter und Kriminalhauptkommissar Werner Nakot vom Jugendkommissariat.
Die Eltern der ansonsten völlig unbescholtenen Jugendlichen fielen aus allen Wolken, als sie von dem Vandalismus ihrer Kinder erfuhren. „Sie waren völlig sprachlos oder brachen sogar in Tränen aus, schilderten die Polizeibeamten die Redaktionen der Erwachsenen. Das Verhalten ihrer Kinder sei für sie ein richtiger Schock gewesen.
Was die Jugendlichen überhaupt auf die Idee gebracht hatte? Sie hatten alle die Adolf-Feld-Schule besucht. Dort hatten sie ein Schlüsselerlebnis: Sie spielten Fußball, der Ball flog in ein Fenster, die Scheibe ging kaputt, das Fenster war geöffnet. Dieses Erlebnis, war Ausgangspunkt für ihre Einbrüche.
Zeuge gab entscheidenden Hinweis
Für diese werden sie sich nun vor dem Amtsgericht verantworten müssen. Jürgen Richter rechnet mit einer Bewährungsstrafe für die jungen Einbrecher. Und er sagt auch über jugendliche Einbrecherbanden, „wenn sie mehrfach auftreten, kriegen wir sie mittelfristig“.
Bereits im Juni konnten Ermittler 23 Einbrüche in Kindergärten aufklären. Auch in diesem Fall gab ein Zeuge den entscheidenden Hinweis.