Oberhausen. Verdächtige Geräusche aus ihrem Keller meldete eine Oberhausener Familie der Polizei, die den Einbrecher schließlich auf ungewöhnliche Weise fing: Zur “Festnahme“ des Täters, eines Maulwurfs, diente ein Schuhkarton. Die Pressemitteilung dazu lautete: “Mobiler Einbrecher im Visier der Oberhausener Polizei.“
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist die Oberhausener Polizei zu einem ungewöhnlich Einsatz ausgerückt: Eine Familie, die glaubte, einen Eindringling im Haus zu haben, hatte die Beamten alarmiert Der Einbrecher stellte sich jedoch schnell als harmlos heraus. Ein Maulwurf hatte sich in den Keller des Hauses gegraben und wurde von den Beamten mit einem Schuhkarton eingefangen.
Nachricht an die Pressestelle
Am Montag schrieb der Familienvater einen Brief an die Polizei Oberhausen, indem er sich für den Einsatz der Polizisten bedankte. Er selbst war nämlich beim Einsatz gar nicht Zuhause und hat die Geschichte von seiner Frau und Tochter gehört.
Diese seien gerade von einer Geburtstagsfeier zurückgekehrt, als sie aus dem Keller verdächtige Geräusche hörten. "Machte sich dort etwa ein Unhold dreist an den Kartons im Keller zu schaffen?"
Mutter und Tochter schlichen hoch ins Schlafzimmer und riefen von dort aus leise die 110 an. Der Vater schreibt: "Bis zum Eintreffen der Polizisten blieben ihre Kollegen von der Leitstelle am Telefon und gaben meiner Familie so ein Gefühl der Geborgenheit."
Polizisten ertappten Eindringling im Keller
Drei Polizisten seien schnell vor Ort gewesen und "schlichen mit vorgehaltener Pistole in unseren Keller, wo der dreiste Einbrecher noch immer beim Durchwühlen der Beute zu hören war." Als die Beamten ihn mit der Taschenlampe anleuchteten, erschrak der Eindringling. "Vor Schreck machte der Wüstling sich gleich mal in die Hose und gab sofort Kniegas. Nach einer minutenlangen Verfolgungsjagd konnte dann doch noch die Festnahme erfolgen", schreibt der Familienvater launig.
Jedoch waren Handfesseln unnötig, heißt es weiter, "denn der eindringende Unhold stellte sich als putziger MAULWURF heraus. Der musste sich dann in einer Zelle in Form eines Schuhkartons für seine schandhafte Tat verantworten und wurde durch die wackeren Beamten abgeführt."
Mutter und Tochter lachten herzhaft mit den Beamten über den Ausgang des Einsatzes. Schließlich stellt sich ein Einbrecher doch recht selten als Maulwurf heraus.
Die Familie ist froh, über die schnelle Hilfe und nimmt scherzhaft Bezug zum Konzept der Polizei Oberhausen gegen Einbrecher "Riegel vor": "So entgehen auch mobile Maulwürfe ihrer gerechten Strafe nicht."
Bei konkretem Verdacht die 110 wählen
Aus Sicht der Polizei hat die Oberhausenerin alles richtig gemacht, da sie bei einem konkreten Verdacht sofort den Notruf 110 gewählt und bis zum Eintreffen der Polizisten am Telefon weiter Details gemeldet hat.
Die Profis mit blauer Uniform konnten so schon auf der Anfahrt zum "Tatort" mit allen erforderlichen Informationen versorgt werden und so schnell und koordiniert nach dem Verdächtigen suchen.
"Lieber stellen die Polizisten am Einsatzort fest, dass alles in Ordnung ist, als dass sie nicht oder zu spät gerufen werden", so die Polizei. (we)