Oberhausen. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Jetzt heißt es aufräumen, für das Frühjahr vorsorgen – und dabei den Sonnenschein genießen. Kleingärtner Jochen Langen gibt Tipps

Goldener Oktober: Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen machen Gartenfreunden noch mal richtig Lust auf Freiluftaktivitäten – bevor sie dann monatelang notgedrungen die Hände von Rosenschere und Blumenkelle lassen müssen. Was sich jetzt noch tun lässt, damit’s dann im nächsten Frühjahr wieder üppig grünt und blüht, hat sich Redakteurin Martina Nattermann im Kleingartenverein an der Hartmannstraße angesehen.

Rasenpflege

„Den Rasen sollte man jetzt auf jeden Fall noch einmal mähen“, rät Jochen Langen, Vorsitzender des Kleingartenvereins. Danach – am besten vor einem Regenguss – kann, wer im nächsten Jahr einen dichten grünen Rasen haben möchte, auch Kalk oder speziellen Rasendünger ausstreuen, um den pH-Wert zu verbessern und Moosbildung einzudämmen. Fallobst und Laub sollten nicht auf dem Rasen liegen bleiben: „Das gammelnde Obst lockt Ungeziefer an und eine dicke Laubschicht kann bei Nässe, Regen oder später dann Schnee, dazu führen, dass der Rasen darunter fault“, warnt Langen.

Bäume, Hecken, Sträucher

Klaus Sekulak geht in diesem Jahr beim Rückschnitt seiner Bäume und Sträucher besonders beherzt zu Werke: „Ich war bis letztes Jahr beruflich stark eingespannt und hatte nicht so viel Zeit für den Garten – da sind einige Bäume und Sträucher doch ganz schön aus der Form geraten“, erzählt er und zeigt, was zu tun ist, damit einem nicht alles über den Kopf wächst: „Bei Obstbäumen alle Äste kappen, die nach innen wachsen“, erklärt der Hobbygärtner. Anschließend sollten Leimringe an alle Obstbäume angebracht werden, rät Jochen Langen: „Noch bis in den Dezember krabbeln die flugunfähigen Weibchen von Schädlingen wie dem Frostspanner sonst den Stamm hoch und legen ihre Eier dort ab.“

Sträucher, die zu groß geworden sind, lassen sich jetzt gut stutzen. Auch, wer seine Hecken – Liguster oder Kirschlorbeer – noch mal in Form bringen möchte, kann das tun. „Kirschlorbeer und Liguster vertragen einen kräftigen Rückschnitt“, so Langen.

Stauden/Kübelpflanzen

Winterharte Blütenstauden, etwa Stockrosen oder Kokardenblumen, sollten jetzt zurückgeschnitten werden, damit sie im Frühjahr mit neuer Kraft durchstarten. „Eine Handbreit über dem Boden sollte man aber stehen lassen“, empfiehlt Klaus Sekulak. Für frostempfindliche Kübelpflanzen – Oleander oder nicht winterharte Hibiskus-Sorten etwa – wird es allmählich Zeit, ins Winterquartier umzuziehen. „Man sollte das nicht verschludern, bis es den ersten Frost gibt. Mitte bis Ende Oktober sollten die Pflanzen an einen hellen, kühlen, trockenen Ort gebracht werden“, rät Langen. Optimal seien zwei bis zehn Grad Celsius. Allerdings dürfe man auch im Winter das Gießen nicht vergessen: „Der Ballen darf nie ganz austrocknen.“

Blumenzwiebeln

Um sich schon im März wieder an den ersten Farbklecksen im Garten erfreuen zu können, lässt sich jetzt was tun: Blumenzwiebeln für Frühjahrsblüher wie Krokusse, Narzissen, Hyazinthen und Co. in die Erde bringen. Klaus Sekulak sorgt auf seine eigene Art für blühende Inseln im Rasen: Statt mühsam Pflanzloch für Pflanzloch in den Rasen zu porkeln, hat er mit dem Spaten gleich einen ganzen Grasplacken ausgehoben. „Je nach Dicke setze ich die Zwiebeln dann 2,5 bis 5 Zentimeter tief ins Erdreich darunter und klappe den Grasplacken wieder um. Der wächst schnell wieder an – und die Frühlingsblumen bahnen sich ihren Weg, sobald die ersten Frühlingssonnenstrahlen die Erde erwärmen. Die drängt’s doch dann nach draußen.“

Genau wie die Gärtner.