Oberhausen. „Adults Only“: Die Ü-25-Party im Zentrum Altenberg feiert 20. Geburtstag. Keine Experimente im ehemaligen Eisenlager. Eine Erfolgsstory.

Schon kurz nach der Glastür im Eingangsbereich zum Zentrum Altenberg geht das große Hallo los. „Mensch, letzte Woche hast du wohl blau gemacht“, ruft ein Mann, etwa Anfang 40, seinem Kollegen zu, der sich gemeinsam mit zwei Frauen in der Warteschlange zur Garderobe einreiht.

Hier holt keiner seine Kinder ab, denn die dürften im jungen Alter noch gar nicht hinein. „Adults Only“ steht für eine generationsübergreifende Zappel-Sause im ehemaligen Eisenlager. Einzige Voraussetzung: Die Tanzbereiten müssen über 25 Jahre alt sein.

Echte Klassiker müssen sein

Der Plattenteller dreht sich Woche für Woche: Und das ziemlich genau seit zwei Jahrzehnten. Ingo Stöck ist seit vielen Jahren dabei und kennt hinter dem DJ-Pult, genauso wie seine Kollegen DJ Holger, Sascha und Georg, die Schwof-Begierde der Besucher: „Vieles ist aus der Zeit des Altenberger Tanzvergnügens geblieben.“

Nicht nur was die Wunschliste angeht, die oben auf der Empore ausliegt: Rock, Pop, Indie und Klassiker. Pro Abend füllen sich gerne zehn große Zettel mit Liedern wie „Temple of Love“ von The Sisters Of Mercy und „Time To Wonder“ von Fury In The Slaughterhouse. Wundern muss man sich nicht, dass hier keine Experimente gemacht werden. „Die echten Klassiker müssen immer dabei sein, ohne diese Songs würden wir wohl Probleme bekommen.“

1986 schloss das Zentrum wegen nötiger Sanierungen. Erst 1993 startete das generalüberholte Konzept mit Tanz, Kabarett und Konzerten dann durch. Der Tanzabend „Adults Only“ ist also von Anfang an dabei. Das Gelände gehört der Stadt und ist an den Verein „Sovat“ verpachtet.

Der „Altenberger Kreisel“ ist zurück

Das Publikum kommt früh und geht spät. „Ein Unterschied zu den jüngeren Nachschwärmern, die am Samstag zu Disconaut kommen“, sagt Ingo Stöck. Dann liegt das Durchschnittsalter bei Anfang 20. Meistens wird die Tanzfläche aber erst um 1 Uhr nachts richtig voll. Vorher wird in heimischen Wohnzimmern vorgefeiert und konsumiert – ein Unterschied zu den Anfangsjahren. Bei „Adults Only“ ist es anders. Schon vor Mitternacht gleiten die Körper zur pochenden Akustik auf die Tanzfläche. Eckensteher gibt es kaum.

Einige Rituale im Zentrum Altenberg haben sich verselbstständigt. Der „Altenberger Kreisel“ zum Beispiel, der Ende der 90er Jahre am Samstag Kult war. Zum Song von New Model Army „Vagabonds“ bildete sich damals ein Kreis, Arm an Arm, Bein und Bein. Dieses Ritual gibt es heute bei „Adults Only“ an ausgesuchten Abenden plötzlich wieder. Ein kleines Retro-Vergnügen.