Oberhausen.. Bahnhofstraße 4 – das ist ein Haus aus dem Jahr 1900. Ur-Sterkrade sozusagen. Jetzt herrscht hier neues City-Leben.

Munib Hasic ist ein waschechter Sterkrader; er kam einst im zarten Alten von nur einem Jahr mit seiner Familie aus Bosnien in den Oberhausener Norden: „Mir liegt Sterkrade am Herzen“, sagt der Gastronom.

Und deshalb hat er genau hier an markanter Stelle nun ein ehrgeiziges Projekt gestartet. Sein Restaurant „Balcanico“ residiert jetzt direkt gegenüber vom Sterkrader Bahnhof im Haus Bahnhofstraße 4.

Eingangstor nach Sterkrade

„Dieses Haus ist ein wichtiges Eingangstor nach Sterkrade“, sagt dazu Sven Wörmer vom Stadtteilbüro. Umso bemerkenswerter ist auch aus Sicht des Stadtteilbüros, dass dieser Ankerpunkt jetzt auf gastronomische Weise attraktiv belebt wird: „Das bringt Leben her, das bringt Kundenfrequenz, und das nützt dem ganzen Stadtteil.“

Zehn Wochen lang hat Munib Hasic mit seinem Team die Räumlichkeiten umgebaut und komplett neu gestaltet. Zuvor war er mit seinem Restaurant im Bahnhofsgebäude präsent. Doch er schaute sich schon seit Längerem nach einem passenderen Umfeld um und wurde darin auch von vielen seiner Kunden bestärkt.

Jetzt ist es also geschafft: gepflegte Räumlichkeiten, die ansprechend gestaltet sind, die aber auch nicht zu vornehm wirken. Eine große Glasfront, die für Transparenz sorgt. Eine abendliche Illumination der Hausfassade mit wechselnden Farben, die sanft ineinander übergehen. Ein Frühstücksangebot schon ab 8 Uhr, nur montags ist Ruhetag. Munib Hasic, der auch noch ein Restaurant in Düsseldorf betreibt, ist sich sicher, dass sein neuer Sterkrader Standort Erfolg hat. Jetzt entsteht auch noch eine großzügige Außengastronomie mit eher rustikalem Ambiente – und dann ist „Balcanico“ komplett unter Dach und Fach.

„Gerade die untere Bahnhofstraße gezielt aufwerten“

Das Eckgebäude stammt aus dem Jahr 1900.
Das Eckgebäude stammt aus dem Jahr 1900. © Funke Foto Services | Funke Foto Services

„Mir geht es auch darum, gerade die untere Bahnhofstraße aufzuwerten“, sagt der Unternehmer, der dabei auch auf die Beratung des Teams vom Stadtteilbüro zurückgreift und der hofft, bei einem kommenden Hausanstrich auf Fördermittel aus dem Hof- und Fassadenprogramm zurückgreifen zu können.

Auch die großen Plätze im Umfeld der unteren Bahnhofstraße sollen ja im Zuge des Sterkrader Stadtteilprojekts aufgewertet werden, eine klare Wege-Beziehung soll jedem Ankommenden am Bahnhof künftig unmissverständlich zeigen, wo’s von hier aus in Richtung Sterkrade-Mitte geht. Viele Vorhaben stehen bei der Stadtteilerneuerung noch auf dem Programm. Munib Hasic will diese Erneuerung Schritt für Schritt begleiten und hat schon jetzt nach eigener Auskunft jede Menge positive Resonanz: „Toll, dass Du das hier gemacht hast!“

Bescheid liegt vor: 550.000 Euro für das Stadtteilprojekt in Sterkrade

Der Bewilligungsbescheid für das Sterkrader Stadtteilprojekt liegt seit Donnerstag vor: Fördermittel in Höhe von insgesamt 550.000 Euro stehen nun bereit, um in den nächsten Jahren Sterkrader Projekte zu unterstützen, darunter auch das Hof- und Fassadenprogramm. Das berichtete Planungsdezernentin Sabine Lauxen jetzt in der Bezirksvertretung Sterkrade.

Die Bahnhofstraße in Sterkrade.
Die Bahnhofstraße in Sterkrade. © Funke Foto Services | Funke Foto Services

Eine wichtige Personalie wurde in dieser Sitzung ebenfalls bekannt: Schwangerschaftsbedingt scheidet Stadtteilmanagerin Barbara Zillgen ab November für eine gewisse Zeit aus dem Team des Stadtteilbüros aus. Sven Wörmer rückt während dieser Phase an die Spitze des Stadteilbüros. Die Mitglieder der Bezirksvertretung dankten Barbara Zillgen für ihr vielfältiges Engagement im zurückliegenden Jahr. Die Stadtteilmanagerin versprach: „Ich komme gern zurück.“

Die Bezirksvertretung warf auch einen Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Sterkrader Innenstadt. Dezernentin Sabine Lauxen erklärte mit Blick auf die künftige Entwicklung des Ex-Möbelhauses Finke, man führe derzeit „gute Gespräche“ mit dem Unternehmen Segmüller (ein Mittelständler aus Friedberg in Bayern), das bekanntlich den Standort am Neumarkt übernommen hat. „Es wird hier eine gute Entwicklung geben“, sagte Lauxen. Möglich seien sowohl eine Weiterentwicklung des bestehenden Gebäudes oder auch ein Abriss und Neubau. Für den Bereich gibt es einen rechtskräftigen Bebauungsplan, der vor dem Hinterund der Segmüller-Ansiedlung gegebenenfalls geändert werden müsste. Noch stehen aber keine Details dazu fest.