Oberhausen.. Die Umbauarbeiten im Bert-Brecht Haus am Saporoshje-Platz gehen langsam ihrem Ende entgegen — allerdings muss in einigen Läden der Brandschutz noch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die NRZ klopfte die Stimmungslage bei betroffenen Händlern ab.
Marlies Bloch, Inhaberin des Antiquitätenladens im Bert-Brecht Haus, hatte gerade erst ihr altes Ladenlokal renoviert, als sie erfahren musste, dass sie wegen des mangelnden Brandschutzes doch dort raus musste. Sie zog schließlich in ihr heutiges Lokal weiter. „Am Ende habe ich hier einen schönen Laden und das ist die Hauptsache. Auch wenn die Durststrecke sehr lang war und es viel Kraft gekostet hat.“ Darüber hinaus weiß Marlies Bloch von deutlichen Umsatzeinbußen zu berichten. Vor allem die Straßensperrungen und die prekäre Parkplatzsituation spielen hier eine große Rolle, da deutlich weniger Laufkundschaft vorbeischlendert. Der zukünftigen Entwicklung nach Abschluss der gesamten Bauarbeiten sieht sie aber optimistisch entgegen. „Ohne Hoffnung geht es schließlich nicht.“ Mit einem kleinen Appell an ihre Mitbürger rundet sie ihre Ausführungen ab: „Wir Oberhausener sollten den Einzelhandel vor Ort stärken. Nur die derzeitige Situation beklagen, das geht nicht.“
Momentan ist alles im Plan
City-Manager Franz-Josef Muckel erklärt den Umbauplan folgendermaßen: „Die ersten Geschäfte sind am Montag in ihr gemeinsames Übergangslokal auf der gegenüberliegenden Seite im Europahaus umgezogen.“ Diese Lösung soll für maximal sechs Wochen in Anspruch genommen werden, anschließend steht die Rückkehr in die angestammten Räume an. Als nächstes von den Brandschutzarbeiten betroffen ist der Friseurbetrieb „head Work Friseure“, wo man die Zeit mit Betriebsferien überbrücken will. „Alles läuft derzeit nach Plan“, so City-Manager Muckel.
Anfang September schließlich ist das Einrichtungsgeschäft von Hans-Georg Schmitz als „Schlusslicht“ an der Reihe. Auch hier wird die Zeit zum Teil durch Betriebsferien überbrückt. Um einen Umzug ins gegenüberliegende Ladenlokal, das aktuelle Ausweichquartier vom Modegeschäft Morsek und Schuhmode Müller, kommt aber auch der Inhaber von „schmitz moebelkonzepte“ nicht herum. „In diese Räumlichkeiten wird nur ein deutlich abgespecktes Sortiment mitgenommen werden können.“
Deutliche Umsatzeinbußen
Auf diese Situation reagiert Schmitz momentan mit Sonderpreisen und vielen reduzierten Artikeln. Seine Geschäfte gehen dennoch „gegen Null“. Vor allem die Bauarbeiten im Umfeld treffen ihn hart, wobei der Mangel an Parkplätzen und Straßensperrungen die größten Ärgernisse sind.
An anderer Front sieht Schmitz keine Probleme. „Der Erweiterung des Centro sehe ich gelassen entgegen. Wir sind in keiner Konkurrenzsituation, da wir eine ganz andere Klientel haben.“ Für Schmitz ist die Besonderheit der Langemarkstraße, dass die Geschäfte inhabergeführt und eben keine Ketten sind.
Oberhausen im Mai 2011 aus der Luft
Obwohl Jörg Bode, Inhaber des Tabak- und Lottoladens auf der Ecke Paul-Reusch und Langemarkstraße, Glück hat und nicht aus seinem Lokal raus muss, ist er momentan durch Baugerüste eingeengt. „Die Geschäfte sind rückläufig. Man kann schon sagen, dass es hier knapp 40 Prozent weniger Umsatz gibt.“ Über die zukünftige Entwicklung will er keine Vermutungen äußern. „Keine Ahnung, ob es besser wird. Man muss sich überraschen lassen.“