Oberhausen. Entgegen aller Prognosen gibt es einen riesigen Bedarf an Betreuungsplätzen. Drei neue Einrichtungen werden errichtet, zwei weitere erweitert.
In Oberhausen müssen dringend weitere 478 Betreuungsplätze für Kinder geschaffen werden. Dafür sollen drei Kindertageseinrichtungen (KTE) neu errichtet, die bestehende städtische KTE Holten erweitert und die KTE Stadtmitte verlagert werden.
Obwohl die Stadt in den vergangenen Jahren bereits neue Plätze durch Neu- und Ausbauten geschaffen hat, beziehungsweise noch schaffen wird, reichen diese nicht aus, um den Bedarf zu decken, wie Sozialdezernentin Elke Münich erklärt. „2014 war das erste Jahr, in dem klar wurde, dass die Zahlen sich gedreht haben und der Bedarf steigt.“
Der Entwicklungsplan zur frühkindlichen Bildung, der Mittwoch Thema im Jugendhilfeausschuss sein wird, trägt dieser Entwicklung nun Rechnung. Schließlich haben die Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Drei Entwicklungen, so Münich, haben dazu beigetragen, dass die Prognosen auf den Kopf gestellt wurden. „Es wurden in Oberhausen mehr Kinder geboren. Ebenso sind mehr Familien zu uns gezogen.“ Weitere Kinder sind durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien gekommen. „Auch hat sich das Ansehen der Kitas verbessert“, glaubt Münich. So würden mehr Eltern ihre Kinder in Einrichtungen schicken als noch vor einigen Jahren.
KTE Stadtmitte zieht um
Und das schlägt sich in der Nachfrage nach Betreuungsplätzen nieder. Aktuell werden 322 neue Plätze errichtet – die Kita Regenbogen am John-Lennon-Platz wird erweitert, die städtische Kita Königshardt aufgestockt, im Knappenviertel und Alsfeld wird neu gebaut.
„Aber das reicht nicht“, führt Regina Scholz, als Fachbereichsleiterin auch für die Planung der Kita-Landschaft zuständig, aus. Weitere Plätze werden geschaffen, zum Teil in Kindertageseinrichtungen, zum Teil in der Kindertagespflege.
In Alt-Oberhausen soll die KTE Stadtmitte auf das Gelände der ehemaligen Grundschule St. Martin ziehen und sich auf dann sechs Gruppen erweitern. Im Osten soll eine weitere KTE mit einer Kapazität von fünf Gruppen errichtet werden – zusätzlich zu der neuen Einrichtung im Knappenviertel. Der Bereich Alstaden/Lirich benötigt eine weitere KTE für insgesamt 100 Kinder.
Ferner soll die KTE Holten um zwei Gruppen erweitert werden. Für diese Maßnahmen könnten Mittel des Landes, die durch das Kommunale Investitionsfördergesetz nach Oberhausen fließen, verwendet werden. In Sterkrade zeichnet sich ab, dass der Verein Grashüpfer, der bislang zwei Kindergärten in der Stadt betreibt, eine Einrichtung mit 100 Betreuungsplätzen errichten könnte.
Für das Kindergartenjahr 2016/17 plant die Stadt mit insgesamt 6888 Plätzen für die Betreuung. 5187 Plätze stehen davon für drei- bis sechsjährige Oberhausener (Ü3) in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung. Das entspricht einer Versorgungsquote von 93,97 Prozent.
Für Kinder unter drei Jahren (U3) werden 1701 Plätze vorgehalten, davon 988 in KTEs und 713 in der Kindertagespflege. Dies entspricht einer Versorgungsquote von 35,95 Prozent.