Oberhausen. An der Zapfsäule ist es schon zu bemerken: Der neue CO2-Preis führt für die Verbraucher zu Mehrkosten im neuen Jahr 2021.

Verbraucher sollten zusätzliche Kosten, die die neue CO2-Bepreisung ab 2021 verursacht, bereits jetzt fest in ihre Budget einplanen. Darauf weist die Verbraucherzentrale in Oberhausen hin.

Der neue CO2-Preis ist seit 1. Januar 2021 unter anderem fällig auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas. „An der Zapfsäule machen sich Preiserhöhungen direkt ab Jahresbeginn bemerkbar“, sagt Martina Zbick, Energieberaterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Oberhausen.

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Auch beim Heizölkauf sei mit Aufschlägen zu rechnen, Gleiches gelte für die Gaspreise. Wie hoch die Erhöhungen hier ausfallen, hänge von den einzelnen Anbietern ab – die Unternehmen entscheiden selbst, ob sie die gesamten Kosten der so genannten CO2-Abgabe an ihre Kunden weitergeben, unterstreicht Martina Zbick in einer Pressemitteilung. "In jedem Fall sollten auch Mieterhaushalte mit Zentralheizung, die ihre Energieverträge nicht selbst abschließen, wissen: Künftige Nebenkostenabrechnungen können wegen des CO2-Preises höher ausfallen."

Die Abgabe beginnt bei 25 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß und steigt zunächst bis 2025 jährlich auf dann 55 Euro. Für eine Beispielfamilie im Einfamilienhaus mit Gasheizung und Benziner-Autos veranschlagt Martina Zbick insgesamt rund 205 Euro CO2-Preis für das Jahr 2021. Vier Jahre später sind es schon 451 Euro.

Wie sich dieses Beispiel errechnet und wo sich individuell sparen lässt, erläutert die Verbraucherschützerin und Energieexpertin im Detail:

An der Zapfsäule

Auf jeden Liter Diesel werden im kommenden Jahr 8 Cent CO2-Preis fällig, beim Benzin sind es 7 Cent. Das führt zu Mehrkosten von 85 Euro, wenn man eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern und einen Benzinverbrauch von acht Litern pro 100 Kilometer annimmt. Im Jahr 2025 werden es 187 Euro sein. Beim Sparen hilft hier vor allem der Umstieg auf Fahrrad, Bus oder Bahn. Wer nicht auf das Auto verzichten kann, findet im E-Auto eine klimafreundlichere Alternative ohne die neue CO2-Abgabe – geladen am besten und günstigsten mit Solarstrom vom eigenen Dach.

  Beim Heizen mit Öl

Ein Jahresbedarf von 2000 Litern Heizöl wird zum kommenden Jahr mit etwa 159 Euro CO2-Preis belegt, vier Jahre später mit rund 350 Euro. Langfristig ist der Umstieg auf andere Energieträger zu empfehlen. Wärmepumpen, Holzpellet-Heizungen und Solarthermieanlagen nutzen erneuerbare Energien. Für sie fällt die neue CO2-Abgabe nicht an und ihr Einbau wird staatlich stark gefördert. Auch für Wärmedämmung, die den Verbrauch spürbar senkt, gibt es Zuschüsse. Kurzfristig auszahlen können sich zudem kleinere Maßnahmen wie die Dämmung der Heizungsrohre oder die Nutzung programmierbarer Thermostate.

  Beim Heizen mit Gas

Bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh der Muster-Familie ist im kommenden Jahr mit einem CO2-Preis von 120 Euro zu rechnen. Im Jahr 2025 liegt dieser bei 264 Euro. Ob Kunden allerdings wirklich entsprechend mehr zahlen müssen, hängt von der Preispolitik der Energieversorger ab. Diese müssen jede Erhöhung mit sechs Wochen Vorlauf ankündigen. Soll der Preis also zum Jahresbeginn 2022 weiter steigen, muss das bis Mitte November 2021 geschehen. Kunden haben dann ein Sonderkündigungsrecht und sollten günstigere Alternativen prüfen.

Weitere Informationen zu aktuellen Verbraucherthemen gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw.