Oberhausen. Millionen teure Sanierung startet nach Eigentümerangaben im Frühjahr 2013. 29 Eigentumswohnungen sind geplant. Bei Anwohnern bleibt Rest-Skepsis.
Die alte Dame bekommt ein neues Kleid: Nach dem über zehn Jahre verheerenden Leerstand des ehemaligen Lyzeums im Marienviertel liegen nun konkrete Sanierungspläne des Eigentümers vor.
Für eine einstellige Millionensumme sollen das denkmalgeschützte, zunehmend verfallende alte Elsa-Brändström-Gymnasium an der gleichnamigen Straße und ein angrenzendes Gebäude zu einem Mehrfamilienhaus mit 29 hochpreisigen Eigentumswohnungen umgebaut werden. Zu den Plänen gehört auch ein neuer Anstrich: Das jahrzehntelang prägende „Elsa“-Rot soll einem hellen Beige-Ton weichen.
2500 Quadratmeter Wohnfläche
Die Planungen für dieses Projekt seien abgeschlossen, sagt Eigentümer und Investor Lulzim Memeti von der Ü.D.G. Development Gesellschaft mbH. „Die Gespräche mit dem Planungsdezernat und der Denkmalbehörde sind abgeschlossen, wir rechnen damit, im November den Auftrag für den Umbau vergeben zu können.“ Der notwendige Bauantrag werde dann gestellt.
Im Frühjahr 2013 soll der Umbau beginnen, geplant sind 20 barrierefreie und drei nicht barrierefreie Eigentumswohnungen im ehemaligen Lyzeum sowie sechs nicht barrierefreie Wohnungen im Nachbarhaus. Zwischen 70 und 100 Quadratmeter sollen sie groß sein, die Wohnfläche liegt insgesamt in dem neuen Mehrfamilienhaus bei rund 2500 Quadratmetern. Um Angaben zu Kaufpreisen zu machen, sei es noch zu früh, sagte Memeti.
Mitglieder verhalten optimistisch
Die Entwicklung der Immobilie sei schwierig gewesen, so Memeti, mehrere Projektideen waren gescheitert. „Wir haben uns diesmal Zeit gelassen, intensive Vorgespräche geführt, Recherchen angestellt und sind positiv gestimmt.“
Verhalten optimistisch zeigen sich die Mitglieder der aktiven „Initiative Altes Lyzeum Oberhausen“ über das nun bekannt gewordene Vorhaben, es bleibe ein Rest-Misstrauen, dass auch dieser Umbauversuch im Sande verlaufe, sagt Gerburg Jahnke. „Wir sind froh, wenn der Umbau nun in Angriff genommen wird, bedauern aber, dass das Lyzeum nicht auch zu einem Treffpunkt im Viertel entwickelt wurde.“ Die Initiative hatte sich in der Vergangenheit für eine Art Stadtteilzentrum auch mit kleineren Geschäften eingesetzt. „Die Einkaufssituation im Viertel ist schwierig, fußläufig erreicht man nur den Bioladen. Wir hätten uns gefreut, wenn Stadtplanung und Investor das bedacht hätten.“