Oberhausen.
Ein nagelneues Straßenschild kündet es schon an: Bald könnte der Platz vor der katholischen Herz-Jesu-Kirche am Altmarkt einen neuen Namen bekommen: Pacelliplatz.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, die Pacellistraße in Christoph-Schlingensief-Straße umzubenennen, haben Stadtdechant Dr. Peter Fabritz und der ehemalige Stadtdechant Emil Breithecker überlegt, wie es gelingen kann, den Namen „Pacelli“ in der Oberhausener Innenstadt doch noch zu erhalten.
Fabritz: „Es ist der bürgerliche Name des Papstes Pius XII, und der Name hat eine große Bedeutung für viele Oberhausener, zumal auch das Pfarrhaus und auch die Kirche an dieser Straße lagen. Zudem wird die Neubebauung den Namen Pacelli-Quartier tragen.“
Keine beschlossene Sache
Emil Breithecker hatte vor mehr als 50 Jahren miterlebt, dass die Straße den Namen Pacellistraße bekam: „Das war wichtig, denn Papst Pius XII hat damals das Ruhrbistum begründet in einer Zeit des industriellen Aufschwunges und des Zuzugs vieler Menschen auch nach Oberhausen. Und damit hat er Oberhausen zusammengeführt, das zuvor zum Bistum Köln beziehungsweise Münster gehörte.“
Auch Peter Fabritz ist es wichtig, dass der Name Pacelli erhalten bleibt. „Sonst fragen die Menschen eine Generation später womöglich, ob es sich dabei um eine neue Eissorte handelt“, schmunzelt er. Die Ehrung Schlingensiefs mit der Umbenennung der Straße unterstützt auch Fabritz: „Er hat das verdient, zumal er in unserer Kirche Messdiener war.“
Noch ist die neue Namensgebung für den Kirchenvorplatz keine beschlossene Sache. In der Mai-Sitzung wird die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen darüber entscheiden. Oberbürgermeister Klaus Wehling, dem die beiden Theologen jetzt das neue Straßenschild überreichten, ist optimistisch: „Ich denke, dass es einhellige Zustimmung geben wird.“ Das Straßenschild gibt es auf jeden Fall schon.