Oberhausen.. Die Turmuhr der Christuskirche ist ausgelagert. Ihre Sanierung umfasst einen frischen Anstrich der Zifferblätter und eine neue Zeigervergoldung.
Die acht Uhrzeiger der Christuskirche befinden sich derzeit auf großer Tour. Damit ist nicht deren tagtägliche kreisrunde Reise über die vier Zifferblätter oben am Kirchturm gemeint, sondern etwas ganz anderes: Die Turmuhr der Christuskirche wird saniert und sowohl Zeiger als auch Zifferblätter sind nach Herford ausgelagert. Dort befindet sich die Fachfirma HEW. Die Christuskirchengemeinde hofft, dieses Unternehmen mit der Sanierung der vier Zifferblätter und der acht Zeiger beauftragen zu können.
Die Auffrischungs-Kur für die Turmuhr ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Teil der umfassenden Turmsanierung, die bereits seit Mai 2018 an der Nohlstraße läuft. Vor etwa sieben Monaten wurde der Turm der im August 1864 feierlich eingeweihten Christuskirche eingerüstet, seit Juni 2018 läuft hier die Sanierung des maroden Turmmauerwerks auf Hochtouren, wobei die Baufachleute rasante Fortschritte machen und bereits zahlreiche Ziegelsteine fachgerecht ersetzt haben. Das alles vollzieht sich allerdings hinter der Gerüstabdeckung und ist für die Öffentlichkeit somit kaum wahrzunehmen.
Küsterin Brigitte Rösner hat bereits eine dicke Fotomappe mit aktuellen Aufnahmen der Sanierungsarbeiten zusammengestellt. Auch Motive der abmontierten Turmuhr finden sich darin. Die vier Zifferblätter (zu jeder Turmseite eines) stammen aus den 1920er Jahren. Über all die Jahrzehnte wurden sie von Sonne, Wind und Wetter arg ausgebleicht. Das gilt auch für die Zeiger. „Teils konnte man beim Blick gen Kirchturm die genaue Uhrzeit gar nicht mehr auf Anhieb erkennen, weil der farbliche Kontrast zwischen Zeigern und Zifferblättern fast vollständig verschwunden war“, erläutert Brigitte Rösner.
„Keineswegs aus massivem Gold“
Das soll nun optisch wieder ganz anders werden: Die Zeiger werden frisch vergoldet; und die Zifferblätter erhalten ein markantes, tiefes Dunkelgrün mit Blaustich.
Künftig gibt es an der Christuskirche wieder strahlende Uhrzeiger vor dunkelgrünen Zifferblättern, genauso wie es vor dem Zweiten Weltkrieg der Fall war. Die Zeiger sind allerdings nur vergoldet und „bestehen keineswegs aus massivem Gold“, wie es im aktuellen Gemeindebrief augenzwinkernd heißt. Die Christuskirche kommentiert dort in der Rubrik „Unsere alte Dame“ die Kur für die Uhr: „Für goldene Zeiger würde die Gemeinde niemals Geld ausgeben. So etwas würde ich auch nicht wollen. Ich bin doch bescheiden, und das bin ich gerne.“ Wenn das Sanierungsprojekt weiter so zügig voranschreitet, werden bereits Mitte des Jahres die farbfrischen vier Uhren am Turm der ältesten evangelischen Kirche Oberhausens in elegantem Dunkelgrün-Gold-Kontrast die Tageszeit anzeigen.
>>>>>>> Uhrwerk funktioniert einwandfrei
Das eigentliche Uhrwerk an der Christuskirche befindet sich in einem guten Zustand und muss nicht saniert werden. Lediglich die Verbindung des Uhrwerks zu den Zifferblättern muss erneuert werden. An den vier Zifferblättern wird zudem die rückseitige, stark gerostete Eisenrahmen-Konstruktion durch Edelstahl ersetzt.