OBERHAUSEN. . Der Ziegelstein-Austausch am maroden Mauerwerk erfolgt Schritt für Schritt. Dieses Jahr steht an der Nohlstraße ganz im Zeichen der Sanierung.

Bohrmaschinengeräusche sind derzeit an der Nohlstraße zu hören. Hoch oben auf dem Gerüst sind Arbeiter mächtig fleißig. Auf vollen Touren laufen die Arbeiten zur Turmsanierung an der Christuskirche.

Im ersten Schritt kostet die Sanierung 1,43 Millionen Euro, ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde, die auch auf Zuschussgeber setzt und jetzt tagtäglich den Fortschritt der Bauarbeiten begutachten kann. Das macht vor allem Küsterin Brigitte Rösner, die in Abstimmung mit den Baufachleuten regelmäßig hoch oben auf der Turmbaustelle präsent ist und schon eine umfangreiche Fotosammlung angelegt hat.

Der wohl auffälligste Effekt der Turmsanierung für die Gemeinde: Die Glocken der Christuskirche sind vorerst nicht zu hören. Denn auch das Innere der Glockenstube ist bereits eingerüstet. Die gesamte Glockenanlage ist nun verpackt.

An vielen Punkten wurde das Mauerwerk in den vergangenen Wochen bereits fachkundig untersucht. Marode Ziegelsteine, die ausgewechselt werden müssen, markieren die Bauleute mit einem Kreidestrich. Teils sind Ziegelsteine auch schon passgenau ausgetauscht worden, doch jede Menge Arbeit wartet noch auf die Handwerker.

Zur statischen Absicherung hat der Turmvorbau als Stabilisierung auf drei verschiedenen Ebenen Ankerschrauben erhalten.

An allen vier Turmseiten sind die Zifferblätter der Turmuhr entfernt worden. Diese Zifferblätter stammen vermutlich aus den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts und sollen aufgefrischt werden.

Die so genannten „Fiale“, die flankierenden Türmchen des Kirchenvorbaus, werden neu aufgemauert. Ihre Abdeckungen sind derzeit auf dem Kirchengrundstück zwischengelagert und werden wieder auf dem neuen Mauerwerk der Türmchen platziert.

Kirche plaudert über die Baustelle

Die Turmsanierung wird mindestens das ganze Jahr 2018 an der Nohlstraße prägen. Unterdessen gehen Gottesdienste und Veranstaltungen im Kirchen-Inneren weiter. Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin freut sich darüber, dass die Christuskirchengemeinde großen Anteil nimmt am Großprojekt der Turmsanierung: „Viele Leute fragen immer wieder nach, wie es auf der Baustelle steht. Da merkt man, zahlreichen Menschen liegt unsere Kirche sehr am Herzen.“

Im Internet lässt die Pfarrerin die „alte Dame“ Christuskirche sozusagen aus Gebäude-Sicht mit viel Humor über die Baustelle plaudern – da beschwert sich die Christuskirche zum Beispiel über das grüne Schutzgitter am Baugerüst: „Ich finde, Grün steht mir nicht. Etwas Längsgestreiftes, vielleicht in Kirchentagslila und einem pfingstlichen Weiß, wäre mir lieber gewesen. So etwas macht ja auch schlank. Na ja, es ist ja nur ein Arbeitskittel.“