Oberhausen. In den vergangenen Wochen wurden beim Emscherumbau in Oberhausen-Holten sechs britische Fünf-Zentner-Bomben gefunden. Bei einer Sammelentschärfung am 22. November macht Peter Giesecke alle sechs Blindgänger nacheinander unschädlich. Auch Bürger in Röttgersbach sind von den Sicherheitsvorkehrungen betroffen.
Das ist eine Menge Arbeit, die auf Peter Giesecke und sein Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst zukommt. Gleich sechs englische Fliegerbomben hat der Alstadener am kommenden Freitag in Holten zu entschärfen. Entdeckt wurden die Fünf-Zentner-Bomben alle bei den Vorarbeiten für das Riesenprojekt Emscher-Rentaturierung.
Und das erwartungsgemäß. Denn dass rund um das damalige Ruhrchemie-Werk viele Blindgänger im Boden liegen, damit haben die Verantwortlichen von Stadt und Kampfmittelbeseitigungsdienst bereits gerechnet. Denn das Chemiewerk im Norden Oberhausens war eines der strategischen Ziele der alliierten Bomber im Zweiten Weltkrieg.
"Es werden jetzt wohl alle paar Tage Bomben gefunden"
"Diese sechs britischen Bomben wurden jetzt alle in den vergangenen zweieinhalb Wochen gefunden, die letzte am vergangenen Donnerstag", erklärt Stadtsprecher Martin Berger. "Und es liegen in dieser Ecke sicher noch einige mehr", prophezeit Berger bereits weitere solcher Sammel-Entschärfungen. "Es werden wohl jetzt alle paar Tage Bomben gefunden", ergänzt der Stadtsprecher. Da sei dieses Vorgehen, wie es die Stadt bereits im Frühjahr angekündigt hatte, sinnvoll. Vorausgesetzt, bei den Blindgängern handelt es sich um Bomben mit Aufschlagzünder und nicht Säurezünder-Bomben, die, wenn sie bewegt wurden, innerhalb weniger Stunden entschärft werden müssen.
Am kommenden Freitag, 22. November, sollen die Blindgänger nun ab 9 Uhr direkt hintereinander entschärft werden. Glücklicherweise liegen im Radius von 250 Metern um die Fundstellen nur wenige Häuser. Etwa 50 Menschen, die an der Kurfürsten- und Flugstraße sowie am Bruchsteg wohnen, müssen diesen Bereich verlassen. Alle Betroffenen informiert die Stadt noch mit Handzetteln. Wer nicht anderweitig unterkommt, für den steht an der Ecke Bahn-/Bunsenstraße als Notaufenthalt ein Bus der Feuerwehr bereit.
Entschärfung der sechs Blindgänger wird wohl drei Stunden dauern
Gebrechliche und kranke Personen, die ihre Wohnungen alleine nicht verlassen können und auf fremde Hilfe angewiesen sind, können diese unter den Rufnummern 0208/825-2522 oder 825-2500 anfordern. Im 500-Meter-Radius, der Sicherheitszone, dürfen sich keine Personen mehr im Freien aufhalten. Die Zufahrtswege in diese Bereiche werden ab 8.30 Uhr gesperrt, teilt die Stadt weiter mit.
Nach der Entschärfung der ersten Bombe an der Flugstraße wird das Sperrgebiet entsprechend verkleinert, so dass die Weißensteinstraße und die Drostenkampstraße sowie die Bahnstraße bis zur Otto-Roelen-Straße dann wieder befahrbar sein werden. Autobahn und Bahnverkehr sind von der aktuellen Sperrung nicht betroffen.
Auch Bürger in Duisburg-Röttgersbach betroffen
"Die Bomben liegen alle unproblematisch und auch alle nur einen Steinwurf voneinander entfernt", so Stadtsprecher Berger. Die gesamte Entschärfung wird nach ersten Schätzungen rund drei Stunden dauern, während dieser Zeit wird der Holtener Markt von den Bussen des ÖPNV nicht angefahren.
Betroffen von den Sperrungen ist zum kleinen Teil auch Duisburger Stadtgebiet. Betroffen sind hier rund 270 Einwohner von Röttgersbach - ihre Häuser liegen in der Sicherheitszone, in der sich ab 8.30 Uhr bis zum Ende der Entschärfungen niemand im Freien aufhalten darf. Das Ordnungsamt Duisburg informiert die Röttgersbacher mit Handzetteln. Das Ende der Entschärfung wird durch Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben. Infos hierzu gibt es auch bei Call Duisburg unter 0203/94000, teilte das Rathaus mit.