Oberhausen. Die geförderte Modernisierung von Hausfronten ist nun auch im Gebiet „Brückenschlag“ sichtbar. Hausbesitzer können sich weiter bewerben.
Nach Osterfeld und Sterkrade zeigt nun auch das Fassaden- und Hofprogramm der Stadt in Alt-Oberhausen im Gebiet „Brückenschlag“ erste Wirkung im Kampf gegen triste Fassaden und unansehnliche Straßenzüge. Den Startschuss geben zwei private Wohnhäuser an der Elsa-Brändström-Straße, die seit Anfang Oktober mit Fördermitteln von Bund, Land und Stadt aufgehübscht werden.
Die Hausnummern 44 und 46, zwei Stadthäuser gebaut um 1900, erhalten einen frischen Anstrich, wobei unter anderem auch die markanten Fenster- und Stuckelemente wieder hervorgehoben werden. Nun hofft die Stadt auf weitere Immobilieneigentümer, die dem Beispiel folgen. Denn das Stadterneuerungsprogramm verspricht anders als bei üblichen Förderdarlehen bares Geld für Hausbesitzer und letztlich auch eine Aufwertung ihrer Immobilie.
„Wir wollen sichtbar machen, dass die Hauseigentümer aktiv werden und die Stadt hier einen guten Anteil dazu gibt“, betont Alexandra Grüter vom Stadtteilmanagement „Brückenschlag“ beim Ortstermin und lässt ein großflächiges Banner am Gerüst anbringen, das auf das umfangreiche Förderprogramm hinweist.
Bis zu 50 Prozent der Kosten werden erstattet
Demnach können Hauseigentümer bis zu 50 Prozent der Kosten, höchstens aber 30 Euro je Quadratmeter umgestalteter Fläche als Zuschuss bekommen. Gefördert wird die Erneuerung der Hausfassaden, aber auch die Neugestaltung von Gärten und Innenhöfen wird mit öffentlichen Geldern bezuschusst. Die Fassadenerneuerung darf maximal 15.000 Euro, die Aufwertung der Hof- und Gartenfläche nicht mehr als 10.000 Euro kosten.
„Unser Ziel ist es, Anreize zu schaffen, damit Immobilieneigentümer wieder in ihre Häuser investieren und so langfristig die Wohnqualität in den Quartieren verbessert wird“, sagt Stadtteilmanager Erik Vorwerk. Bis 2022 stehen im „Brückenschlag“-Etat 300.000 Euro zur Verfügung, um die Stadtmitte und Teile von Lirich aufzuwerten und für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv zu machen.
Bereits 14 Förderanträge für 2020
Für die beiden Häuser an der Elsa-Brändström-Straße wurden zusammen etwa 10.700 Euro an Zuschüssen bewilligt. Auf die beiden Förderbescheide sollen in diesem Jahr aber noch drei weitere folgen. Damit wäre letztlich ein Großteil des diesjährigen Förderetats von 50.000 Euro ausgeschöpft.
Und im kommenden Jahr läuft das Programm erst richtig an: Für 2020 liegen bereits 14 Anträge vor, die geprüft und aller Voraussicht nach noch im selben Jahr umgesetzt werden sollen.
Erik Vorwerk ist mit dem Projektstart zufrieden: „Wir haben nach knapp sieben Monaten einen guten Schnitt erreicht“. Nach einer Bestandsaufnahme im „Brückenschlag“-Gebiet, bei dem insbesondere bauhistorisch relevante Häuser identifiziert wurden, hat die Stadt gezielt Hauseigentümer angeschrieben und beispielsweise auf Eigentümerkonferenzen fleißig die Werbetrommel für das Programm gerührt.
Fassadengestaltung wird rege nachgefragt
Das kam offenbar an. Etwa 70 Anfragen haben die Stadtteilmanager allein während der Sprechstunden im Stadtteilbüro bearbeitet, vor allem hinsichtlich der Fassadengestaltung. Beraten wurden Immobilieneigentümer von 43 Häusern, daneben auch 23 Objekte, die außerhalb des Fördergebiets – oft nur auf der anderen Straßenseite – liegen. „Da haben wir leider keinen Ermessensspielraum in den Randbereichen“, beteuert Vorwerk.
Perspektivisch zielen die Stadtteilmanager auf die Aufwertung der Marktstraße ab. Gerade im Erdgeschossbereich wäre hier vieles zu machen, etwa der Rückbau von Vordächern oder der barrierefreie Zugang zu Ladenlokalen. Hier setzt das Förderprogramm an und bietet Zuschüsse sogar bis zu 100 Euro je Quadratmeter bei kleineren Flächen an. Man sei da bereits in Gesprächen mit einigen Interessenten, lässt Erik Vorwerk durchhören.