Oberhausen. Fotos zeigen Schimmel, Feuchtigkeit und Dreck. Schon lange beklagen Mitarbeiter des Jugendamtes den Gebäudezustand. Jetzt soll sich etwas ändern.

Die Fotos aus dem Innern des Concordiahauses, die der CDU-Fraktion zugespielt wurden und der WAZ-Redaktion vorliegen, zeigen ein klares Bild: Schimmel, abbröckelnder Putz, Dreck, Wasserflecken, offene Steckdosen und beschmierte Toilettenanlagen. Dass das Arbeiten in so einer Umgebung nicht gerade angenehm ist, liegt auf der Hand.

Bereits vor einigen Wochen hatten sich Mitarbeiter des Jugendamts öffentlich über den Zustand des Hauses am Kreisverkehr nahe des Bero-Zentrums beschwert. „Die Fotos sind in der Tat beunruhigend“, schreibt Werner Nakot, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Um für Aufklärung zu sorgen, hat seine Partei nun einen Bericht zu dem Thema in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 2. Februar gefordert. Ein ähnliches Vorhaben sei auch von der BOB-Fraktion im Umweltausschuss angekündigt worden, berichtet Yusuf Karacelik, Fraktionsvorsitzender der Linken Liste. „Dass das in den Hauptausschuss getragen wird, ist wichtig“, sagt er, „die Gesundheit der Mitarbeiter darf nicht unter der knappen Kasse der Stadt leiden. Auch die OGM muss Stellung beziehen.“ Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) ist zuständig für die Reinigung des Hauses.

CDU bewertet Gutachten als zynisch

Karacelik habe selbst Kontakt zu einer Mitarbeiterin gehabt, die ihm berichtet habe, dass weder die Stadt noch die OGM auf ihre Sorgen reagiert hätten. „Seit Jahren ist das hier das Gleiche: Ob in Flüchtlingsunterkünften, Männerheimen oder Schulen – überall, wo die OGM zuständig ist, bewegt sich nichts“, sagt er.

Der Verweis von Personaldezernent Jürgen Schmidt auf die Ergebnisse eines externen Gutachtens, wonach keine Gefahr für die Mitarbeiter bestehe, klingt für die CDU „angesichts der Bilder fast schon zynisch“. Die Klagen über hygienische Mängel überraschten jedoch nicht. Schon 2007 und 2011 geriet das Gesundheitsamt an der Tripitzstraße in Sterkrade wegen Schimmelbefall in die Schlagzeilen. Auch die Befürchtung, die Stadt lasse das Gebäude bewusst verfallen, „weil längst andere Lösungen für Jugendamt und soziale Dienste geplant sind“, klinge für Nakot „nicht unplausibel“. „Die Menschen haben Angst um ihre Gesundheit. Da soll die OGM auch mit offenen Karten spielen. Wenn man umziehen will, soll man das offen sagen.“

„Es ist zwar bekannt, dass der Zustand des Gebäudes nicht sehr gut ist, uns ist von Seiten der Stadt, die letztlich entscheidet, aber nicht bekannt, dass ein Abriss oder Ähnliches geplant ist“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer. Die OGM werde wie gehabt ihren Reinigungsauftrag erfüllen.