Oberhausen. Mitarbeiter des Oberhausener Jugendamtes beklagen den maroden Zustand des Concordia-Hauses und fürchten um ihre Gesundheit. Die Stadt hält dagegen.

Schimmel im Keller, verdreckte Toiletten, undichte Fenster, defekte Heizungen, abgebröckelter Putz, verschmutzte Treppen, verschlissene Teppichböden – das von der Stadtverwaltung genutzte Concordiahaus weist erhebliche Mängel auf. Die Mitarbeiter befürchten sogar negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit. In einem Brief an Oberbürgermeister und Fraktionen beklagen sie, dass trotz mehrfacher Hinweise weder die Stadt noch die für die Reinigung zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) bislang für Abhilfe gesorgt hätten.

„Das von uns in Auftrag gegebene externe Gutachten hat ergeben, dass alle gemessenen Werte die zulässigen Toleranzwerte nicht übersteigen. Kein Kollege der dort arbeitet, muss sich wegen des Zustands des Gebäudes Sorgen machen“, sagt Personaldezernent Jürgen Schmidt.

Dies habe man den Beschäftigten auf einer Versammlung Mitte November auch so erklärt.

Gutachter hat kurzfristig abgesagt

Unglücklich sei allerdings gewesen, dass der Gutachter kurzfristig abgesagt habe und daher nicht selbst auf Fragen antworten konnte. Die Bitte der Mitarbeiter, das komplette, über 200 Seiten starke Gutachten einsehen zu können, wurde wochenlang nicht erfüllt. „Dies lag daran, dass der zuständige Kollege erkrankt war.“ Immerhin: Gestern lag es dem Personalrat vor und auch die zuständigen Bereichsleiter sollen es erhalten haben.

Offene Punkte ansprechen

Personalratsvorsitzender André auf der Heiden bestätigt die beklagten Mängel am Concordiahaus. Die Verantwortlichen müssten dafür sorgen, dass sie Stück für Stück abgearbeitet werden. Er kritisiert auch, dass die Kommunikation mit den betroffenen Mitarbeitern nicht gut gelaufen sei. Die Beschäftigten hätten schon den Verdacht geäußert, es werde nichts mehr gemacht, weil die Stadtverwaltung das Gebäude eh nicht mehr allzu lange nutzen wolle. Der Personalrat werde sich das Gutachten genau anschauen und eventuell noch offene Punkte ansprechen.

Keller soll aufgeräumt werden

Als nächste Maßnahme kündigt Personaldezernent Schmidt an, dass der Keller aufgeräumt und gründlich gereinigt wird. Dort lagern derzeit alte Möbel und zahllose Akten. Die Fachbereiche werden die Akten danach untersuchen, ob sie verwahrt oder entsorgt werden können. „Wir nehmen die Sorgen der Mitarbeiter sehr ernst“, sagt Schmidt. Daher werde der Schimmel auch gründlich beseitigt. Dass er überhaupt entstehen konnte, habe daran gelegen, dass Fenster und Schächte luftdicht verstopft waren. „Das haben wir beseitigt. Die Durchlüftung ist gegeben.“