Oberhausen. Umzugskartons stapeln sich in langen Büro-Trakts. An historischer Industriestätte baut die Polizei Oberhausen jetzt ihre Schreibtische auf.
Die Oberhausener Polizei absolviert in diesen Tagen einen der größten Einsätze ihrer Geschichte, allerdings geht’s hier nicht um Verkehrsunfälle oder Verbrechen, sondern um ein ganz anderes Geschehen: Umzug ist angesagt!
Weil die Wache am Wilhelmplatz in Sterkrade und endlich auch das Präsidium am Friedensplatz in Alt-Oberhausen umfassend saniert und umgestaltet werden sollen, residiert die Polizei Oberhausen künftig übergangsweise nicht nur an der Lindnerstraße, sondern auch an der Duisburger Straße 375.
Derzeit rollen hier die Umzugswagen zum ehemaligen Vorstandsgebäude des einstigen Weltkonzerns Babcock. In dem großen Gebäude hallt noch immer die legendäre Babcock-Ära nach – auch die Polizisten müssen sich wohl erst einmal damit arrangieren.
Insgesamt werden 156 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei in den nächsten Jahren hier präsent sein. Dieser Umzug hat’s in sich: 3650 Kubikmeter Material und Mobiliar sind von Sterkrade nach Lirich zu bringen. Schränke, Stühle, Schreibtische, Computer und vieles mehr zählen dazu. Im Ex-Babcock-Vorstandsgebäude arbeitet künftig die Direktion Verkehr inklusive Verkehrskommissariat und Verkehrssicherheitsberatern, auch der Erkennungsdienst und Gefahrenabwehr/Einsatz sind hier präsent, ebenso wird hier bald die Leitstelle eingerichtet. An der Lindnerstraße hat unterdessen der Polizeipräsident weiterhin sein Büro, zudem arbeiten dort große Teile der Verwaltung, Teile der Direktion Kriminalität und die Pressestelle.
Weiter Wachdienst am Friedensplatz und am Wilhelmplatz
Wichtig für alle Bürgerinnen und Bürger: Die Wachen am Friedensplatz in Alt-Oberhausen und am Wilhelmplatz in Sterkrade bleiben weiterhin rund um die Uhr besetzt. Sie sind für die Bevölkerung also die zentralen Anlaufstellen, wenn es etwa um Anzeigen und um eine schnelle und direkte Kontaktaufnahme mit der Polizei Oberhausen geht.
Eine fünfköpfige Projektgruppe „Bau“ koordiniert den Umzug der Polizei ins neue Übergangsdomizil an der Duisburger Straße. Zudem hält diese Projektgruppe den Kontakt zum Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach jüngsten Auskünften der Landesregierung soll die Sanierung des Polizeipräsidiums am Friedensplatz im Jahr 2024 endlich abgeschlossen sein. Die umfassende Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten am Polizeipräsidium sehen auch den Abriss des Technik-Gebäudes, den Neubau von Tiefgarage, Wache, Haftzellen und der Zufahrt für die Polizeiautos vor. Das Projekt wird einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten. Ist das Präsidium tatsächlich irgendwann einmal saniert, ist sichergestellt, dass die Polizei dort für mindestens 25 Jahre als eigenständige Kreispolizeibehörde präsent ist. Zudem wird nun also auch die Wache Sterkrade renoviert.
Deshalb ist nun übergangsweise Dienst an historischer Industrie-Adresse angesagt: Vom Babcock-Vorstandsgebäude fällt der Blick auf die riesigen alten Industriehallen und auf die Bahngleise. Polizeioberrätin Julitta Gotzner, Leiterin der Verkehrsdirektion, ist mit ihrem Chefzimmer schon umgezogen und bestätigt mit Blick auf die riesigen Büroflächen des einstigen Oberhausener Industrie-Giganten: „Jetzt müssen wir uns erst einmal hier eingewöhnen.“