Oberhausen. Große Auswahl an Bekleidungsgeschäften und Gastronomie im Centro überzeugt Jung und Alt. Sterkrade wird von Oberhausenern für kurze Einkäufe genutzt.
Ob die neue Bluse, der neue Roman oder doch lieber ein Duft als Geburtstagsgeschenk für die Schwester: Jedes Wochenende werden volle Einkaufstüten nach Hause getragen. Doch wo kaufen die Oberhausener bevorzugt ein?
„Wenn wir einkaufen gehen, dann geht’s für uns ins Centro. Dort finden wir eigentlich immer für alle drei Kinder was und jeder ist am Ende zufrieden“, erzählt Sandra Kubinsky. Die 41-Jährige plant dafür meist einen ganzen Tag ein: „Samstagmorgens fahren wir los – das wird dann zum richtigen Shoppingerlebnis für die Familie“, sagt Kubinsky und lacht. Wenn alle Einkäufe erledigt und die Taschen gefüllt sind, geht es zur Stärkung in die Oase: „Ich finde die Mischung aus Gastronomie und Geschäften einfach super – das ist ein Rundum-Sorglos-Paket.“ Auch Julia und Marc sind von der guten Auswahl an Geschäften begeistert: „Wir kommen mindestens einmal im Monat nach Oberhausen und kaufen dann ausschließlich im Centro ein“, sagt Jana. Die 25-jährige Bochumerin schätzt die Vielzahl an unterschiedlichen und einzigartigen Geschäften: „Hier gibt es Läden, die es in keiner anderen Stadt gibt. Außerdem kann man im Centro alles gut miteinander verbinden – ob zum Friseur, Shoppen oder doch nur was essen gehen.“
Geschäfte in Sterkrade unterstützen
Die Oberhausener Horst und Irmtraud Kewer nutzen hingegen bevorzugt die Sterkrader Innenstadt zum Einkaufen: „Wir wohnen schon unser Leben lang in Sterkrade und versuchen, so viel wie möglich vor Ort zu kaufen, um die kleinen Einzelhändler zu unterstützen“, erzählt die 63-Jährige. Zudem sei es nicht weit bis zum Sterkrader Tor: „Dort nutzen wir hauptsächlich den DM-Markt “, sagt der Frührentner. Die Neue Mitte versucht das Ehepaar zu meiden: „Das Publikum dort ist sehr jung und zu voll ist es uns da auch – dann bleiben wir lieber in Sterkrade, um unsere Einkäufe zu erledigen.“ Renate Westermann und ihre neunjährige Enkeltochter Lisa-Marie stürzen sich hingegen gerne ins Getümmel: „Man kann ja eh nichts daran ändern – wir versuchen es aber zu vermeiden, samstags ins Centro zu fahren. Wir gehen lieber nachmittags oder in den Schulferien dort einkaufen – dann sind wir direkt um 10 Uhr da.“ Dass in den Geschäften nur junge Leute fündig werden, kann die 76-Jährige nicht bestätigen: „Bei Sinn Leffers habe ich mir erst vor kurzem eine neue Hose und eine Jacke gekauft. Auch P&C finde ich gut – die Auswahl ist dort sehr groß.“ Ihr gefällt vor allem die gute Busverbindung zur Neuen Mitte: „Ich kann in Königshardt einsteigen und bin in 30 Minuten da – ohne umsteigen zu müssen.“ Kleinigkeiten kaufe die Rentnerin allerdings auch in Sterkrade, meist zusammen mit dem Ehemann: „Ins Centro setzt mein Mann keinen Fuß. Wir kaufen hauptsächlich in Sterkrade ein, wenn dort Markt ist oder wir einen Arzttermin haben.“
„Wir landen immer im Centro“
Die Freundinnen Anna und Farina verschlägt es für ihre Einkaufstouren nur in die Neue Mitte. „Egal was wir brauchen, wir landen immer wieder im Centro – selbst, wenn es nur für eine halbe Stunde ist oder wir durch die Läden bummeln“, sagt Farina. Die 17-Jährigen sind von der großen Auswahl an Geschäften überzeugt: „Immer wieder kommen neue Läden dazu. Bald eröffnet Topshop eine Filiale – darauf freuen wir uns schon“, so Anna. Ohne Einkaufstüten würden die Schülerinnen nur selten nach Hause kommen. Die Sterkrader Innenstadt oder die Markstraße kommen zum Shoppen nicht infrage. Anna: „Da gibt es gar nichts für unser Alter. An der Marktstraße sind nur Ramschgeschäfte oder Leerstände.“
Centro liegt bei NRZ-Bürgerbarometer vorn
So sehr die Beteuerung, nur im äußersten Notfall setze man einen Fuß ins Centro, bei vielen Oberhausenern auch zum guten Stil gehören mag, so wenig stützen die Ergebnisse des NRZ-Bürgerbarometers dieses Bild. Denn auf die Frage, wo sie alles andere außer Lebensmittel einkaufen würden, nennen die meisten der Befragten (27 Prozent) das Centro.
Am beliebtesten ist die Neue Mitte bei Oberhausenern, die im Zentrum wohnen (30 Prozent). Befragte aus Sterkrade hingegen bleiben ihrem Stadtteil treu und kaufen bevorzugt am Sterkrader Tor und rund um die Bahnhofstraße ein (45 Prozent).
Damit ist auch der eigentliche Gewinner der Umfrage bekannt: Sterkrade. Mit 26 Prozent liegt der Stadtteil mit dem Fachmarktzentrum Sterkrader Tor dicht hinter dem Centro und lässt die Innenstadt sowie Alt-Oberhausen mit jeweils sieben Prozent deutlich hinter sich. Eine ganz bestimmte Kundengruppe rückt bei der Umfrage besonders in den Blick: die Senioren. Entgegen der subjektiven Wahrnehmung sind es nämlich nicht ausschließlich die Jugendlichen, die dem Centro seine Spitzenposition bescheren. Die Befragten im Alter bis 19 Jahre sowie die ältesten Befragten, die über 70-Jährigen, geben als häufigsten Einkaufsort mehrheitlich das Centro an (30 Prozent).