Oberhausen. Die Renaturierung der Emscher in Oberhausen ist jetzt ausgezeichnet worden. Der Masterplan der Emschergenossenschaft erhielt den Sonderpreis des Deutschen Städtebaupreises 2012. Jury würdigte „ganzheitlich strategisch orientierten Ansatz zur Renaturierung“.
Der Masterplan Emscher-Zukunft, sozusagen das „Drehbuch des Emscher-Umbaus“, wurde in Leipzig mit dem Sonderpreis des Deutschen Städtebaupreises 2012 ausgezeichnet. Die Jury würdigte den „ganzheitlich strategisch orientierten Ansatz zur Renaturierung der Emscher“.
Der Emscher-Umbau wird in den kommenden Jahren in Oberhausen die Gewässerlandschaft deutlich verändern. „Aktuell bauen wir im Bereich des Gehölzgartens Ripshorst den Abwasserkanal für den Unterlauf des Läppkes Mühlenbachs“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Der Oberlauf wurde vor einigen Jahren renaturiert. Bis Ende 2013 soll der Kanal liegen und Anfang 2014 in Betrieb gehen.
Ein neues Stück Natur
Ebenfalls 2014 wird der noch unterirdische Mittellauf des Bachs am alten Güterbahnhofs offen gelegt: „Hier legen wir eine neue Trasse und geben den Bürgern ein neues Stück Natur zurück. Das wird rund ein Jahr dauern.“
Voraussichtlich im Frühjahr 2013 beginnt der Bau des Abwasserkanals Handbach. Bis Mitte 2014 sollen dieser fertig sein, im Anschluss geht es weiter mit dem unterirdischen Zwillingskanal für den Hauptkanal Sterkrade zwischen Erlen- und Leuthenstraße. Diese Arbeiten erstrecken sich bis Ende 2016. „Mit der ökologischen Verbesserung der Gewässer werden wir nach aktuellen Planungen 2017 oder 2018 beginnen.“
Langfristigkeit hervorgehoben
Nicht zu vergessen sei die Emscher selbst. 2013 beginnt der Bau des großen „Emscherschnellwegs unter Tage“. Bis 2017 wird auf Oberhausener Stadtgebiet gebaut, ebenso am neuen Abwasserpumpwerk im Holtener Bruch. „Sobald die Emscher abwasserfrei ist, wird sie sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel entwickeln, so wie heute schon in Dortmund,“ bilanziert Abawi.
Die Jury hob als wichtiges Kriterium für die Preisvergabe die Langfristigkeit des Projektes hervor, die den Randbedingungen und der Komplexität der Aufgabe gerecht werde. Wichtig sei es, nicht nur ans Wasser zu denken, sondern auch der städtebaulichen Entwicklung Aufmerksamkeit zu schenken.
Konzept basiert auf Wasserwirtschaft
Das Konzept des Emscher-Umbaus basiert auf vier Bausteinen: Wasserwirtschaft, ökologische Aufwertung, freiräumliche und städtebauliche Vernetzung sowie durchgängige Gestaltung. Für Rüdiger Brand, Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskommunikation bei der Emschergenossenschaft, ist der Preis eine Bestätigung der Anstrengungen: „Der saubere Fluss ist in Sicht.“